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Wo hört Spiritualität auf und wo fängt Selbstoptimierung an?

Eine spirituelle Lebensführung wird auch in Deutschland immer populärer. Franz Winter ist Professor für Religionswissenschaft an der Universität Graz in Österreich und forscht unter anderem zu neureligiösen Bewegungen in Ost und West, Religion und Medien sowie der Geschichte des Kontakts zwischen Europa und Asien. Mit fortytwomagazine hat er über Spiritualität und Religion gesprochen, wie der Trend von anderen Bewegungen beeinflusst wird und wo manch spirituelles Angebot an seine Grenzen stößt.

Yoga, Meditation, Journaling, Mantras – all dies ist mittlerweile zum Inbegriff der modernen Spiritualität in Deutschland geworden. Gemäß dem Vorsatz „Du kannst alles schaffen, wenn du nur genug an dich glaubst“ geht es darum, zu sich selbst zurückzufinden. Das eigene Innere dient als Quelle der Kraft, um zu handeln und zu transformieren. Besonders Yoga steht voll im Trend: Laut einer Studie des Berufsverbands der Yogalehrenden von 2018 praktizieren rund 5 % der Deutschen Yoga. Der Anteil der Frauen ist mit 9 % deutlich höher als unter den Männern mit 1 %. Moderne Spiritualität hat also schon seit langem Einzug in Deutschland gehalten. Doch was versteht man überhaupt unter dem Begriff? Er erklärt, dass bei Spiritualität zwischen zwei Verständnissen unterschieden werden kann: Zum einen existiert ein Verständnis mit romanisch-sprachigem Hintergrund, der den Begriff mit der christlichen Tradition verbindet. Dem gegenüber steht ein Begriff mit Anglo-amerikanischen Hintergrund, der Spiritualität von Religion unterscheidet und der sich gegenwärtig durchgesetzt hat.

„Religion in ihrer klassischen Form definiert sich unter anderem durch Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, die relativ klar regelt, wie man sich auf einer moralisch-ethischen Ebene verhält und wie der Jahreskreislauf mit Festen und Ritualen gestaltet ist. Das sind Dinge, die im modernen Verständnis von Spiritualität meistens überhaupt keine Rolle spielen. Es gibt zwar Rituale, aber diese sind nicht mehr klassisch geregelt und die organisatorischen Strukturen sind, wenn überhaupt vorhanden, weniger hierarchisch“, so Winter. Zudem werde der Begriff „Gott“ im modernen, spirituellen Verständnis oft problematisiert oder sogar abgelehnt. „Wenn sich jemand vor Jahrzehnten als tiefreligiöser Mensch bezeichnet hat, hat man das mit einer guten Moral und positiver Wirkung auf seine Umgebung verbunden. Heute sieht man bei dem Ausdruck auch die problematischen Seiten. Die Begriffe sind hier völlig neu kodiert worden.“

Entkirchlichung seit den späten 60er Jahren

Die Abkehr vom Religiösen im institutionellen Sinne spiegelt sich zurzeit in Deutschland in den Kirchenaustrittstatistiken wider: Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa sind im Jahr 2022 deutlich mehr Menschen aus der Kirche ausgetreten als in den Jahren zuvor. Bereits 2021 hatten sich über 639.000 Menschen für einen Austritt entschieden, diese Zahl galt bisher als Negativrekord. Der Prozess der Entkirchlichung setzte bereits in den späten 1960er Jahren ein, erfährt jedoch zurzeit einen Höhepunkt. Gleichzeitig erhalten moderne, spirituelle Angebote viel Zulauf. In Deutschland gilt Laura Malina Seiler der Star der Szene. Seiler bezeichnet sich selbst als „Visionärin, Coach und Autorin“ – in ihren Kursen, Büchern und Podcasts geht darum, Körper, Geist und Seele wieder zusammenzubringen, um dadurch die eigenen Ziele besser erreichen zu können. Es ist vor allem die persönliche Weiterentwicklung, die in diesem Konzept eine wichtige Rolle spielt. Seilers Instagram Account zählt mittlerweile 349.000 Follower, sie verkauft Bücher, Kleidung, Apps und Onlinekurse. Ihre Botschaft: Du hast die Kraft in dir, dich und dein Leben zu transformieren. „Hierbei handelt es sich um eine spezifische Erscheinung, die vor allem in den USA sehr präsent ist und die durch die Social Media Kultur eine Verstärkung erfahren hat. Das Influencing wird in den Vordergrund gerückt und der Fokus liegt auf den Dingen, die im Hier und Jetzt relevant sind“, erklärt Winter. Die Inhalte dieser Angebote sind oft simpel und führen letztendlich immer zu der Botschaft zurück, dass alles in den eigenen Händen liegt und man nur genug an sich selbst glauben muss. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch auch, dass es am eigenen Selbst liegt, wenn es im Leben nicht klappt. „Die Frage ist, inwieweit mit Menschen umgegangen werden kann, die eigentlich auch tiefergehende Hilfe benötigen. Da gibt es teilweise problematische Entwicklungen, da viele modernen Spiritualitätskonzepte darauf keine ausreichenden Antworten haben. Ich glaube, die Botschaft ‚wenn etwas nicht klappt, dann liegt es an dir‘ kann problematische Persönlichkeitskonstellationen möglicherweise sogar verstärken. Das hängt jedoch immer auch ganz individuell vom Anbieter ab“, gibt Winter zu bedenken. Neu ist die Idee, dass das richtige Mindset die eigenen Probleme lösen kann, jedoch nicht. Bereits im 19. Jahrhundert war das Konzept des „positive thinking“ (dt. positives Denken) Teil der „New Thought“ Bewegung, die vor allem in Amerika Fuß fasste und die unter anderem die Idee vertrat, dass Krankheit sowie Gesundheit durch Gedanken geschaffen werden. Zudem weist die moderne Spiritualität Gemeinsamkeiten mit esoterischen Traditionen auf. „Spiritualität ist ein breites Schnittmengenfeld. Ein großer Bereich der spirituellen Angebote ist angereichert mit Elementen aus der esoterischen Tradition. Esoterik ist ein spezifisches Ausdrucksfeld, das viel mit der neuzeitlichen europäischen Religionsgeschichte zu tun hat“, erklärt Winter.

Die Suche nach etwas Tieferem oder Anpassung an Gesellschaftstrends?

Obwohl, oder vielleicht gerade weil moderne, säkulare Gesellschaften sich von Religion immer weiter distanzieren, werden spirituelle Angebote immer beliebter. Der Glaube an technologische Fortschritte und das Rationale scheint nicht auszureichen – wir begeben uns auf die Sinnsuche nach etwas Tieferem und nach einer Deutung der Welt abseits des Rationalen. Doch wo hört Spiritualität auf und wo fängt die Selbstoptimierung an? Die Grenze ist hier fließend. Obwohl sich viele der spirituellen Angebote Praktiken aus den traditionellen Religionen bedienen, entwickeln sie sich in mancherlei Hinsicht zum Gegenpol. Besonders die Meditationspraxis wird in der modernen Spiritualität genutzt, um sich im eigenen Selbst zu zentrieren. Zudem belegen Studien, dass sich regelmäßiges Meditieren positiv auf unsere Emotionen, die Zellalterung sowie auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirkt. Meditation wird gemeinhin mit dem Buddhismus und Hinduismus assoziiert, kommt aber auch in Form des stillen Gebets im Christentum oder als Dhikr im Islam vor. Doch während diese Praktik in der modernen, spirituellen Welt oft als Instrument genutzt wird, um zum eigenen Selbst zurückzufinden oder persönlichen Stress zu reduzieren, dient sie etwa im Buddhismus eher der Überwindung des eigenen Selbst. Durch sie kann Erleuchtung und damit Ganzheit erfahren werden. Gemäß der buddhistischen Lehre können die Leiden des Lebens nur überwunden werden, wenn wir die Vorstellung eines unabhängig existierenden Ich aufgeben. Winter sieht in der Individualisierung einen der Hauptreibepunkte zwischen der Moderne und allen traditionellen Religionen: „Wenn man klassische Positionen, wie etwa den Buddhismus, in Betracht zieht, dann ist die Überwindung des Ich ein ganz zentrales Moment. Bei vielen der modernen, spirituellen Angebote geht es um das absolute Gegenteil: Man stärkt das Ich, das den Erfordernissen der aktuellen (beruflichen) Welt ausgesetzt ist. Der primäre Fokus liegt auf der Stärkung des Ich und nicht etwa auf dem Rückbau. Im Gegensatz zu den traditionellen Religionen sieht man hier einen sehr großen Egobegriff. Ob das nun gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage“, beobachtet Winter. Gleichzeitig findet er: „Man kann das auch ideologiekritisch betrachten: Im Endeffekt unterwirft man sich damit dem Diktat der modernen Gesellschaft.“

Von Marie Welling

Photo: Ben Vaughn/Unsplash

“Probably the most frightening thing anyone had said since the rise of Christianity”

Do you believe in God or science? We often conceive of religion and science as antagonistic. But reason has played a big role in the three major monotheistic religions. In an interview with fortytwomagazine, Peter Adamson, Professor of late ancient and Arabic philosophy at Ludwig-Maximilians-University Munich, takes us back to a time when science entailed more than an inquiry into the physical world. He explains how we arrived at our modern-day assumption that religion and science are diametrically opposed to each other and suggests a third alternative to answer some of our biggest questions about existence.

fortytwomagazine: Your primary fields of interest are late ancient and medieval philosophy. Bring us back! Which understanding of science did people have in those times? 

Prof. Peter Adamson: For most of them, science would be defined in the terms of Aristotle’s philosophy. There, you have science when you demonstrate the truth. And then, there are various constraints on what a demonstration would involve. Obviously, the demonstration needs to start with true premises and lead to true conclusions. To avoid a regress where you keep appealing to prior principles forever, you have the first principles which are supposed to be obvious or self-evident. Once you have these principles, you can use logic to turn out further demonstrations.

Also interesting is the way they viewed science. We think of science as a very narrow inquiry into the physical world. They saw science as being part of this much bigger enterprise which is all of philosophy. They didn´t distinguish between science and philosophy the way we do.

42: What was the relationship between science and religion?

Adamson: The first thing to say is that there wasn’t any general agreement on the question. But I think that most intellectuals who were interested in philosophy would not only say that there is no obvious tension between religion and science, but they would be really surprised that we assume there is. Because their first move would be to say: “Well, God gave us reason and the mind. And God made an intelligible universe that we can know. Why would you think there is a conflict between religion and science?”

When people attacked Aristotelian philosophy in the medieval period, they almost never said, you shouldn’t use reason at all and simply believe by faith – which we often associate with religion now in a polemical way. They would have thought that there were more specific problems. For example, Aristotle believed that the universe is eternal. Christians, Jews, and Muslims believe that it is created. But the idea that the literally God-given gift of reason is thoroughly unreliable or a bad thing was not normal in the medieval period.

Probably the biggest difference between religion and science from the point of view of a religious philosopher in the Middle Ages is that there are some things that you know through revelation that you have not been able to prove using reason. However, that is religion giving you additional truths that you didn’t have access to. It’s not an idea that religion and science are completely at odds with each other.

42: Still, certain scientific ideas seem to contradict religious beliefs. You talked about the Aristotelian claim of the world being eternal and therefore not created by God. How did one reconcile such contradictions?

Adamson: Thomas Aquinas and others like the Jewish philosopher Maimonides said that actually reason can’t be used to show that the world is eternal, nor can it be used to show that the world is not eternal. Here you could only know that God created the world with the beginning of time because it says so in revelation. In the Islamic world, some philosophers accepted the eternity of the world, like Avicenna and Averroes. But they said it’s not in conflict with the Quran. So, either you adjusted the revelation to fit philosophy or you adjusted philosophy to fit the revelation, but you didn’t just admit that there is a clash that cannot be resolved. Someone had to give.

42: Where did the belief originate that religion and science are mutually exclusive?

Adamson: I think that the idea that religious belief is of a completely different kind than scientific belief is something that came into the European tradition to a large extent because of the Protestant Reformation. At that time some people were already inclined to be hostile to Aristotelianism for a variety of reasons. One is that they were worried about these anti-Christian Aristotelian beliefs like the eternity of the world. But their main reason was that they were sympathetic to Humanism. And the Humanists were the rivals of the Scholastics who were at the university. People like Martin Luther were in the same frame of mind as the humanists.

In addition, the whole point of the Protestant reformation is that everything you should believe as a Christian should be based solely on Scripture [i.e., the Bible]. With this claim, they were mostly rejecting the idea that you need the authority of the Catholic Church and its tradition, but philosophy and science got tarred with the same brush. They were saying: “I don’t need you, scientists and Aristotelians. All I need is the Bible.”

Some of the Protestants – though not all of them – also started to put forward teachings that are very hard to believe and accept. The most obvious example would be Calvin’s Theory of Double Predestination, where he basically seems to be saying that everyone is already predestined to go to hell or heaven. You don´t know which, and there is nothing you can do about it. That is probably the most frightening thing anyone had said in European culture since the rise of Christianity. When he told people why to believe this, instead of giving a rational argument for it, he said things like: “The fact that we can only believe this by faith is part of why we should believe it.” I think that that move, to endorse certain religious beliefs that seemed to fly in the face of reason, is really the ancestor of our modern-day assumption that religion and science are opposed to one another.

Think about [the later theologian] Kierkegaard saying that Christianity is about believing things because they are absurd. That’s a much stronger formulation than anything you would find in Calvin. But in a way, he was heading in that direction already. If you had said that to Thomas Aquinas, he would have had no idea why that would be a meaningful thing to associate with Christianity. It’s not just that he would disagree. He wouldn’t understand why anyone would think that.  

42: There are a lot of questions unanswered by science. For instance, why the universe seems to follow natural laws that can be discovered by us. Does religion provide answers that science can’t? 

Adamson: I think there are two kinds of questions that science can’t answer. There are some questions that science can’t answer, because it hasn’t managed to and maybe never will, even though it could do so in principle. To take a silly example: Science can’t tell anyone what I had for breakfast on January 1st, 1987. There is no data and you can’t use physics to figure it out. That information is lost, and we can’t get it back. That’s an unanswerable question to science, but not in principle.

But then, there is another kind of unanswerable question for science, which is unanswerable because science is not the right method for answering them. For example, it seems unlikely that science is fit for answering questions about morality because they are not empirical. And your example is something almost like “why is the universe the way it is?”. It’s not really an empirical question. So, either that question has no answer, or it does, and it’s an answer that can’t be given by science. It could perhaps be given by religion: it was created by a benevolent God.

Maybe religion offers good answers on some basis. But I think it would be a mistake to assume that by definition any question that’s not answerable to science in the second way is one that has to be answered by religion. It could be answered by philosophy instead; which would be my preference. But I’m a philosopher, so I would say that.

 

Interview by Til Antonie Wiesbeck

Photo courtesy of Professor Peter Adamson

About Professor Adamson:

 

Professor Peter Adamson chairs the Late Ancient and Arabic Philosophy Department at the Ludwig-Maximilians-University in Munich. In his “History of Philosophy” podcast he recounts Greek, Arabic, European, Indian, and African philosophical thinkers and thoughts from Antiquity to modern times. To date, the series contains close to 600 episodes. 

Inclusive language changes how we see the world and how children perceive their future

Language has the power to influence our perception of the world. Psycholinguist Dr. Sayaka Sato from the University of Fribourg explains how grammatical gender (“le, la” or “der, die, das”) influences our worldview and how we can use inclusive language to make people believe in themselves when choosing a profession.

 

fortytwomagazine: Dr. Sato, how does grammatical gender, such as “le”, “la” in French, affect our worldview?

 

Dr. Sayaka Sato: In our research we see that linguistical or grammatical markers influence how we unconsciously perceive visual information.

We studied both English native speakers who don’t speak any other languages and French-English bilingual speakers in an English context. They were presented with pictures of objects that are stereotypically related to either women or men. For example a necktie or a necklace. They looked at one of the pictures, and afterwards they were shown an androgynous face alongside a female and male trait word (e.g., “charming” vs. “realistic”). The participants then had to decide which word best described the face.

In theory, they don’t have to make any connections with the object seen before but bilinguals are very much influenced by the grammatical gender of the object they’ve seen. For example necktie is feminine in French “la cravate”, whereas necklace is masculine “le collier”. English monolingual speakers – our research findings show – seem to be influenced by the gender stereotype associated with the object.

 

42: Apart from grammatical gender, we also find different linguistic forms that express gender in certain professions or lines of business.

 

Sato: Yes, we’ve conducted many studies on how we talk about certain groups of people in grammatical gender languages, for instance in French. Nurses might be usually or stereotypically associated with being pursued predominantly by women. But even if you have 100 nurses, if there is only one male we would still refer to them using the masculine form, that is “100 infirmiers” instead of “100 infirmières”. It’s a grammatical rule in French, but we found the mental representation is much more dominant towards the male gender, the moment we start using the masculine form to refer to a group of people. Even if the stereotype is very much associated with the female gender. 

If we were to have a job description, using the male form to talk about the open position for nurses, this male representation actually starts to dominate in our perception.

 

42: But since it’s a grammatical rule, everybody should know that they’re also included when such terms are used, shouldn’t they?

 

Sato: There are studies showing that children and especially girls, who witness that we use the masculine form to refer to certain jobs, are less interested in these professions. They can’t picture themselves in this job role. So it really pushes the stereotype even at such a young age. 

 

42: What happens when you use the feminine form?

 

Sato: When we start to incorporate the feminine form – so instead of saying “mécanicien” only in the masculine form, using “mécanicienne” – we find that girls and even adult women are much more likely to feel that they can succeed in a job labelled in this manner.

 

42: Then using inclusive language has a big impact.

 

Sato: Absolutely. In the past 20 years we’ve seen the number of scientific studies increase that show using inclusive language explicitly does change how we see the world and how children perceive their future.

 

42: What about monolingual speakers who don’t rely upon grammatical gender?

 

Sato: Speakers of languages without grammatical gender, like English, aren’t influenced by grammatical markers, but rather by how the world (and social roles) are constructed. So if you were to talk about nurses and there is no masculine generic form, they’ll only rely on their knowledge. In this case: nurses are women. The battle is a little bit different here. 

 

42: Can the inclusive use of grammatical gender language counteract the stereotypical system that is in place? For example, in German or French you may include and motivate girls or women to apply to jobs that are perceived as typically masculine using inclusive language?

 

Sato: Speakers of grammatical gender languages are influenced by their world knowledge as well. But they have the second element of grammatical gender information, so it’s actually much more complex. 

But the issue of gender in general is just a very complex one in every sense. For instance, if we take non-binary groups, the discussion becomes even more profound, but there’s always a better way, at least linguistically, to approach the topic. For speakers of grammatical gender languages, it’s really important to use inclusive forms, where both boys and girls and non-binary children can feel like they can be part of any (job) group. If we start using more inclusive forms, there’s going to be a change. So there’s much hope for what we can do.

 

Interview by Ella Steiner

Dr. Sayaka Sato, photo credit: Sayaka Sato

About Dr. Sayaka Sato

Dr. Sayaka Sato is a senior researcher at the Department of Psychology of the University of Fribourg. For her research she conducts psycholinguistics experiments and investigates how linguistic information, especially grammatical gender categories, influences our perception and categorization.

Picture shows a gaming controller being operated by two hands.

The Online Games Fighting Conspiracy Narratives and Misinformation

With the spread of social media, conspiracy narratives have gained a powerful tool. At the same time, efforts to counter such beliefs seemingly miss the mark. That is because we usually took to the wrong tool box in our countering efforts, researchers from Cambridge Social Decision-Making Laboratory say. On the basis of their studies, they have created several online games to “prebunk” rather than debunk misinformation. 

“I think you are looking at this the wrong way” – would probably be the first thing I’d respond, when crossing paths with a conspiracy narrative. That is if I am capable of saying the polite thing, something to keep the conversation going. Keeping to myself what I believe is probably laughable, absurd and, let’s face it, utterly ridiculous. Not my strongest trait, I fear.

The problem is, others wouldn’t necessarily agree with my perception of their claims. It’s this basic conundrum that people – especially those living outside your social bubble – may well sustain and endorse views and opinions that differ from ours or even corroborate reality with “alternative facts”.

So what you and I might find absurd and utterly ridiculous to them shapes their understanding of the “real world” and what is “true”.

Technically, we are not unlike each other in that sense. We gain knowledge through evidence, values etc. and use it to create and substantiate our views. The problem is: both sides here think they are right. The others have just not seen the light, yet. It is a North and South Pole situation. And at both sides of the factual world it’s quite set in stone what we believe in and who is right and who is wrong.

That makes finding common ground in society an essential challenge.

Especially since truth may be found, at least on one side of the world. At least as long as “right” refers to an understanding based on actual facts and scientific evidence but also a lot of grey areas and uncertainties. In some cases, the people on the other side have gone down a rabbit hole and lost themselves in the clear-cut world of a conspiracy narrative. Aside from the usual doomsday scenarios that they draw from, life is somewhat easier there – all is pretty much painted in black and white. There is no “you are looking at this the wrong way”, at least not as a matter of self-introspection.

That’s why so-called debunking of conspiracy narratives is hard work, a work that tends to not pay off. As researchers from the Cambridge Social Decision-Making Laboratory assert, debunking is especially hard as conspiracy narratives play out at the emotional level of individuals, not the informational. People who have fallen for a conspiracy narrative are not open to counter-arguments based on facts, Pia Lamberty has told us.

“We (…) know that viral information tends to stick, that repeated misinformation is more likely to be judged as true, and that people often continue to believe falsehoods even after they have been debunked”, researchers Jon Roozenbeek, Melisa Basol, and Sander van der Linden write in an article for Behavioral Scientist.

Conspiracy narratives, as we have discussed on this blog, are tales as old as time. So it comes as no surprise that science has been pondering about it and continues to do so. Why do people fall for such narratives? How do they become drawn in or even radicalized? And most importantly – how can we bring them back?

Here’s the thing, the Cambridge researchers have found, it’s not so much about bringing them back. We should rather invest in prevention and preparedness to avoid people getting drawn into the lure of a conspiratorial tale.

Their studies show, “prebunking” might be worth a try. That is, looking into ways to prepare people for recognizing fake news, misinformation, and conspiracy narratives online – so that they do not fall subject to such forms of persuasion.

To further that goal, they have implemented their research on the so-called inoculation theory in a popular tool: online games. In a publicly recognized endeavor (the BBC, the Guardian, Forbes – everyone was reporting on it), the lab left the infamous ivory tower to bring their research to you and me. So far, they created “GoViral!”, “Bad News” and “Breaking Harmony Square”. Most of them are set in the social media world we are all familiar with. In the games, you are confronted with misinformation on your timeline or presented with ways to fabricate and spread fake news to build a stable followership.

The rationale behind these games? When you understand the mechanisms at play, you are trained to identify actual fake news or misinformation online – and less likely to fall for a conspiracy narrative. Lead researcher Sander van der Linden calls it a psychological vaccine.

In Behavioral Scientist the researchers go on to explain: “So instead of telling people what to believe, we created these games to equip players with the skills necessary to identify, argue against, and prevent harmful misinformation from going viral.”

Your mind is exposed to the structures and dynamics of conspiracy narratives, so that you may not experience a severe course of followership to such a narrative. You are resilient to the false claims that you are exposed to online.

The games prove to have a positive effect. In a recent study published in Big Data & Society, authors Melisa Basol, Jon Roozenbeek, Manon Berriche, Fatih Uenal, William P. McClanahan, Sander van der Linden report that their game GoViral! strengthened people’s perception that (mis)information about COVID-19 may be manipulative, increased their confidence to identify misinformation and reduced their inclination to share and spread it with others.

By Anna Hörter

The image shows crumpled aluminum foil.

“Conspiracy theories are the weapon of the powerful”

Diving deep into conspiracy theories this month, we were left wondering if certain narratives get recycled throughout history. Are we more susceptible nowadays, or is Social Media the reason for spreading new and old conspiracy theories? We sat down with Assistant Professor Elise Wang, who brought together her vast knowledge of medieval literature and her interest in conspiracy theories to answer the question of why some conspiracies just won’t die. For our interview, she walked us through why specific conspiracy theories that are popular today should be considered with the past in mind. Additionally, we gained some insights into why people choose to believe in conspiracies in the first place. 

fortytwomagazine: Prof. Wang, why did you become interested in researching conspiracy theories in the first place?

Elise Wang: I’m a medievalist by training, but I became interested in conspiracy theories outside of that, for example, by knowing people who were conspiracy theorists. I was especially fascinated by the fact that they seem to employ a different logic than other political opinions. Conspiracy theories, as we often think of them, present themselves as alternative narratives for mainstream ideas. But once you really get to sit down with conspiracy theorists and ask them what they think happened, they don’t have an answer to that. Their only answer is that the mainstream narrative is not true. It is that kind of anti-narrative that I found to be interesting.

As to how my two interests come together: I realized there is a connection between medieval and modern conspiracy theories when I looked into QAnon. It is heavily based on blood libel, a medieval conspiracy theory. QAnon-believers even use imagery from the medieval blood libel. That’s where I made the connection between two separate interests I had and realized there’s actually a connection between medieval and modern conspiracy stories.

42: Besides blood libel, the example you previously named, are there other theories that tend to pop up again, that are being recycled throughout history? 

EW: Theories rooted in anti-Semitism are prevalent. I think the blood libel structure [the anti-semitic narrative that Jews would murder Christian children in order to use their blood for rituals] gets repeated for any sort of out-group. Because conspiracy theories are about victimization, there is the notion of a conspiracy against ‘me’. These victim narratives can get transferred to any group. I think we see it with great replacement theories and with Muslim immigrants in Europe in particular. So even though these narratives are not explicitly tied to blood libel, conspiracies about the victimization of Christian children, in particular, pop up all over the world, for example, in the Save the Children movement, which is QAnon adjacent. It’s a slightly more palatable version of QAnon, as it focuses ostensibly on child sex trafficking. Everybody who actually works in the prevention of sex trafficking has said that Save the Children doesn’t have the correct numbers [of actual victims of sex trafficking]. Still, it has gained traction online because of Instagram influencers, especially in women’s circles. The fear being perpetuated is of white, Christian children from America being kidnapped on playgrounds. Which never actually happens that way, only on television. They are not actually representing what’s going on.

42: In a TEDTalk from 2019, you mention how, at the beginning of the 20th century, a feeling of suffering was a shared emotion because of the dwindling economy and the political state of the world. Everybody was going through the same thing and was therefore suffering collectively. It is an interesting parallel to what we have experienced with the Covid-pandemic. As your TEDTalk predates the pandemic, you continued by saying that conspiracy theories mainly spread among people who experience their suffering as separated from everyone else. This is, arguably, more of a common occurrence nowadays than in the last century due to our society being more focused on individualism. However, 2019 versus now, things have changed a lot. In a sense, we are still a very individualistic society, but we actually have experienced another event that made us suffer in similar ways, depending on social differences. Has your initial opinion evolved throughout the pandemic?

EW: I think it has. The narrative we use to talk about suffering is important. The pandemic was an opportunity to talk about collective suffering, how we are all in this together, and that there’s not only a shared experience but also a shared responsibility for others. But we missed the boat on that. Instead, it became a matter of feeling like you are suffering alone and that every loss that you suffer is something that you have to deal with all by yourself. It sort of exacerbated this feeling of victimization that leads to conspiracy theories. Because conspiracy theories are really good explanations for individual victimization. That idea of there being some sort of shadowy power that is targeting you and trying to make you suffer. I do think that people who are prone to conspiracy theories are people who have not experienced very much suffering or adversity in their lives. Of course, it doesn’t feel good: This experience of losing power, losing the security that they had before, is really disorienting and very upsetting. Conspiracy theories in this narrative of victimization are a way of trying to hold on to that power.

“Conspiracy theories are almost never made up by people who believe them”

42: Could you give us an example?

EW: Let’s look to the U.S. for an example. Movements like Black Lives Matter are finally finding their way into the mainstream. A lot of the backlash with conspiracy theories is the backlash of white supremacy, as in the fear of some people losing their security and position and power over other people. Conspiracy theories are the weapon of the powerful. We often imagine that conspiracy theories are expressions of powerlessness. They’re not. They’re weapons of the powerful when they feel that their power is waning. That’s why you see explosions of conspiracy theories when there is a change in society.

42: Do you think Trump and his lasting conviction that he won the presidential election of 2020 is a good example of such a severe societal upheaval

EW: I think it’s a good example because conspiracy theories are almost never made up by people who believe them. They’re made by people who see some sort of benefit in them. I don’t think he actually believes that he won the election. I don’t think he is that deluded. He feels very strongly as though he should have won. And therefore, he’s going to create a reality around that.

About the Expert

Assistant Professor Elise Wang teaches at Fullerton University in California, where she specializes in the language of justice in medieval literature. Her interest in conspiracy theories led her to conduct research and teach on that topic, culminating in a TED talk titled “Why some conspiracy theories just won’t die?”. Her new book, Felony’s Dark Imagining, will be about English medieval literature and criminal procedure and is forthcoming in 2023.

Elise Wang, Fullerton University, California

42: Because conspiracy theories get so heavily distributed over Social Media these days, lots of people believe that they are a fairly modern occurrence. I would say your research somewhat suggests that it does not.

EW: I think there are modern aspects to it. Conspiracy theories are easy to weaponize, and they’ve always been. However, now you can very quickly reach a lot of people and deputize a variety of believers to spread your word. That’s one of the things that I find interesting about Save the Children; it’s like a secondary arm of QAnon, built entirely on social media.

But if we consider it a purely modern feature, we are in danger of framing it as more benign than it is. Because right now, we are aware of the variety of conspiracy theories that don’t lead directly to violence. Whereas when we look at medieval conspiracy theories, the ones that are recorded are the ones that did lead to violence, and those are the ones that continue to have a hold on us, like blood libel. These days you can find a lot of conspiracy theories being framed as cute, for example, about aliens. People love to talk about those because they seem fun and flashy and mysterious. But these theories, too, are usually inherently racist. Alien conspiracy theories, for example, were all about Japanese internment in the U.S. during World War II. I think it’s important to keep a historical perspective because it reminds us that the racism of it isn’t a bug; it’s a feature. It’s an essential part of conspiracy theories. And the supremacy of conspiracy theories is not this fringe aspect of this fun thing. The essential heart of it is violence.

42: Do conspiracy theories nowadays have the potential to be more dangerous because they’re so much more globalized?

EW: We’re in a particularly dangerous moment because of social media. I’m not sure if this will lead to more violence. It is things like the availability of guns that lead to more violence. But I am wary of how quickly things spread and how easily people can find justification for unacceptable beliefs. A lot of people would not have been emboldened to express racist and anti-science beliefs if they hadn’t found a community of it online. And in that way, it can be a quicker radicalization than in the past. The conspiracy theories themselves have not changed, but the channels have.

By Laura Emily Schulze

Believe it or not – fortytwomagazine returns

“Believe in yourself and work hard” – What was once the basic premise of the American Dream is now the social media fuelled mantra of the so-called hustle culture manifesting in a flood of inspirational quotes, alleged success stories and reels on Facebook, Instagram, and TikTok offering advice and guidance on how to “make it”. In the centre of it stands the individual, its grind, and its steadfast belief in itself. It is the epitome of an individualized society built on an internalized market logic.

However, it is just one very contemporary example of how our beliefs guide our actions. We believe in personal freedom, we believe in democracy, we believe in a free market, and some believe in gods or monsters. Our beliefs are what manifest our world view. When we express our take on something, we say “I believe that”. This is the predominant way we interpret and make sense of the world around us. But it is only when a belief is shared that it can provide the common ground for social cohesion. We have to believe or, in other words, trust in these collective ideas and the reciprocity embedded in them to create an environment stable enough to allow each of us to act.

Given this fundamental function of beliefs and the act of believing on the individual and collective level, we are happy to announce that the upcoming issue #6 of fortytwomagazine will gather ten intriguing perspectives on the topic of “beliefs” from the macro to the micro. We will investigate historical institutions that structure our beliefs, such as religions, we will look at the importance of beliefs in the systems that surround us, such as financial markets and global politics, and we will explore the function of beliefs in everyday interactions. All this to better understand how beliefs are formed, how they are practised, and how they change so that we can all proudly say: I am a believer.

In Fortytwo’s Nutshell – December Edition

@Nasa

2021 was a big year for space: billionaires exploring a whole new tourist destination, several countries sending missions to Mars and a new telescope for humankind. Here’s what happened – in a nutshell.

A new telescope for humankind

In June 2021, space telescope Hubble, which, as the BBC reminded us, has been our eye in space for over thirty years, experienced technical issues. Its successor, the

James Webb Space Telescope, launched on December 24th. The New York Times points out that the new telescope is about seven times more sensitive than Hubble and will help astronomers to understand the early universe better. What a Christmas gift!

Billionaires exploring space

2021 was also a huge year for space tourism. Not one but two billionaires entered the orbit on their companies’ rockets. First, Richard Branson took off on a Virgin Galactic rocket, followed only a few days later by Jeff Bezos on a Blue Origin space flight.

The Indian newspaper The Hindu draws attention to critics of such costly endeavours during a worldwide pandemic and fears of the “colonisation by a few” of our solar system.

Nevertheless, on a more positive note, the privatisation of space exploration might lead to a better accessibility not only to space travel, but also to new technologies.

Missions to Mars

The online journal Space.com recaps the three missions to Mars that succeeded this year and dubs 2021 “an epic year for Mars exploration”.

First, United Arab Emirates “Hope mission” arrived in the Red Planet’s orbit on February 9th, shortly followed by the Chinese “Tianwen-1”-mission, even though its rover “Zhurong”, named after the Chinese god of fire, landed only in mid May.

A few days later, on February 18, NASA’s rover “Perseverance” landed on Mars and has been sending audios since March (listen to the 16-minute recording on NASA’s Twitter!) In April Ingenuity, a small helicopter that was stowed beneath the rover, sent first couloured snaps of the Red planet.

By Ella Steiner

DE

2021 war ein großes Jahr für die Raumfahrt: Milliardäre erkundeten ein neues Touristenziel, Rover und Sonden aus mehreren Ländern erreichten den Mars und pünktlich zu Weihnachten gab es ein neues Teleskop für die Menschheit. Hier ist, was passiert ist – in aller Kürze.

Ein neues Teleskop für die Menschheit

Im Juni hatte Weltraumteleskop Hubble, das, wie die BBC in Erinnerung rief, seit über dreißig Jahren unser Auge im Weltraum ist, erneut ernsthafte technische Probleme. Sein Nachfolger, das James Webb Space Telescope, startete am 24. Dezember. Die New York Times berichtet, dass das neue Teleskop etwa siebenmal empfindlicher ist als Hubble und den Astronomen helfen wird, das frühe Universum besser zu verstehen. Was für ein Weihnachtsgeschenk!

Milliardäre im Weltall

2021 war ein großes Jahr für den Weltraumtourismus und die private Raumfahrt. Gleich zwei Milliardäre verließen die Erdumlaufbahn mit den Raketen ihrer jeweiligen Unternehmen. Zuerst hob Richard Branson mit Virgin Galactic ab, und nur wenige Tage später folgte Jeff Bezos in einer Blue Origin Rakete.

Die indische Zeitung The Hindu macht auf die Kritik an solch kostspieligen Unternehmungen angesichts einer weltweiten Pandemie und der Befürchtung einer “Kolonisierung unseres Sonnensystems durch einige wenige” aufmerksam.

Positiv zu vermerken ist jedoch, dass die Privatisierung der Weltraumforschung zu einem besseren Zugang nicht nur zur Raumfahrt, sondern auch zu neuen Technologien führen könnte.

Mission(s) to Mars

Die Online-Zeitschrift Space.com fasst die drei erfolgreichen Marsmissionen dieses Jahres zusammen und bezeichnet 2021 als “ein episches Jahr für die Marsforschung”.

Zunächst erreichte die “Hope-Mission” der Vereinigten Arabischen Emirate am 9. Februar die Umlaufbahn des Roten Planeten, dicht gefolgt von der chinesischen “Tianwen-1”-Mission, deren Rover “Zhurong”, benannt nach dem chinesischen Gott des Feuers, allerdings erst Mitte Mai landete.

Wenige Tage später, am 18. Februar, landete der NASA-Rover “Perseverance” auf dem Mars und sendet seit März Audioaufnahmen, die man sich zum Beispiel auf dem Twitter-Account der NASA anhören kann. Im April absolvierte Ingenuity, der kleine Hubschrauber, der unter dem Rover verstaut war, seinen ersten Flug und schickte erste Farbaufnahmen.

Von Ella Steiner

In Fortytwo’s Nutshell – November Edition

We’re in for a change. In recent months, we published press reviews following certain developments resolving around space with billionaires traveling the orbit or an inside view to Mars. But from now on, we are going to broaden our focus: To bring you news of all the fancy and exciting findings on topics such as climate change, space or digitization discovered by scientists and research institutions around the world. Something that feels progressive and you find curious to brighten up your day. Here is our november press review exploring the explosion of a star, financial benefits from climate action and what role space can play in CO2 monitoring.

Explosive news outta space. As for stars, there are many special ways to die. Astrophysicists are eager to model such processes of cosmic apocalypse, which have been subject to heated debates within the scientific community. Now, scientists from the California Institute of Technology have had a breakthrough exploring a strange supernova incident 480 million years ago. Supernova is the fancy term circumscribing the death of a star by explosion. According to a recent report of the ZEIT, a black hole crossed paths with the giant star in galaxy SDSS J121001.38+495641.7, triggering the explosion. The star collapsed on the inside and sent out a shock wave through time and space. Evidence of the quite distant apocalypse reached Earth in Autumn 2017 triggering the scientific inquiry.

More than blah, blah, blah. While activist Greta Thunberg called out international policymakers for their lack of climate action during the COP26 in Glasgow, Duke University scientists have proven that investing in climate action has significant financial benefits in the short term. Keeping to the two-degree goal of the Paris Agreement, SPIEGEL reports, would enable the US to save an overall $163 trillion until 2050. Not to mention the benefits of preventing 4.5 million premature deaths, 1.4 million hospitalizations and 1.7 million cases of dementia – amongst others. Climate action pays off in many ways. What are we waiting for?

The mix and match section. Space and climate action are an odd pair at first sight. But in an interview with the ZEIT, scientists Antje Boetius and Marco Fuchs discuss how they could and should go hand in hand. Scientific data and findings on climate change are gaining traction with policymakers and citizens alike. That raises awareness, they argue. Expeditions to space generate and monitor current developments on earth have a supportive role for climate action.

Some fascinating stuff at the end. If you have a sweet spot for true crime like me, this New Yorker editorial on forensic genealogist CeCe Moore might be interesting to you. I know, it’s a stretch from our regular fortytwo topics. But this story is both fascinating and uplifting. In recent years, forensic genealogy has developed into the most promising and powerful tool for law enforcement since DNA profiling. Scientists like Moore use whole-genome sequencing – a quite comprehensive and elaborate form of DNA sequencing – to build genetic profiles of perpetrators. They have helped to close some of the most notorious cold cases in the US since 2018, the New York Times reports. Solving year-old murder cases using digitized research – do I need to say more?

DE

Achtung, hier kommt eine kleine Veränderung! In den letzten Monaten haben wir in unseren Presseschauen aktuelle Entwicklungen im Bereich der Raumfahrt verfolgt. Wir sind mit Milliardären in den Orbit gereist oder haben einen Blick ins Innere des Mars geworfen. Ab jetzt wollen wir unseren Fokus aber ein wenig erweitern: In Zukunft werden wir euch inspirierende Neuigkeiten aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen und Themenbereichen sammeln, zum Beispiel über Klima, Weltraum oder Digitalisierung. Hier ist unsere November-Presseschau inklusive einer Sternenexplosion, finanziellen Vorteilen von Klimaschutzmaßnahmen und CO2-Kontrolle im Weltraum.

Explosion in Galaxie SDSS J121001.38+495641.7. Als Stern gibt es wohl mehr und weniger spezielle Arten zu sterben. Astrophysiker sind eifrig dabei, solche Prozesse kosmischer Apokalypsen zu modellieren – tappen aber an vielen Stellen noch im Dunklen. Das hat zu hitzigen Debatten in der wissenschaftlichen Gemeinschaft geführt. Nun haben Wissenschaftler des California Institute of Technology ein seltsames Supernova-Ereignis vor 480 Millionen Jahren erforscht. Supernova ist ein schicker Begriff, der den Tod eines Sterns durch Explosion umschreibt. Einem aktuellen Bericht der ZEIT zufolge kreuzte ein Schwarzes Loch den Weg des Riesensterns und löste damit die Explosion aus. Der Stern kollabierte von innen und schickte eine Schockwelle durch Weltraum und Zeit. Beweise für die recht weit entfernte Apokalypse erreichten die Erde erst im Herbst 2017 – der Startpunkt für die Untersuchung der kalifornischen Forscher.

Mehr als nur bla, bla, bla. Aktivistin Greta Thunberg hat die mangelnden Klimamaßnahmen der internationalen Politik bei der COP26 in Glasgow angeprangert. Nun haben Wissenschaftler der Duke University belegt, dass Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen kurzfristig erhebliche finanzielle Vorteile bringen können. Die Einhaltung des Zwei-Grad-Ziels des Pariser Abkommens, so berichtet der SPIEGEL, würde den USA etwa Einsparungen von insgesamt 163 Billionen Dollar bis 2050 ermöglichen. Ganz zu schweigen von den Vorteilen, die sich aus der Vermeidung von 4,5 Millionen vorzeitigen Todesfällen, 1,4 Millionen Krankenhausaufenthalten und 1,7 Millionen Fällen von Demenz ergeben – um nur einige Beispiele zu nennen. Klimamaßnahmen zahlen sich in vielerlei Hinsicht aus. Worauf warten wir noch?

Mix and Match. Raumfahrt und Klimaschutz sind auf den ersten Blick ein seltsames Paar. Doch im Interview mit der ZEIT erläutern die Wissenschaftler Antje Boetius und Marco Fuchs, wie sie Hand in Hand gehen können und auch sollten. Wissenschaftliche Daten und Erkenntnisse zum Klimawandel kommen bei Politikern und Bürgern gleichermaßen gut an. Das schärft das Bewusstsein, argumentieren die zwei Experten. Expeditionen in den Weltraum, die aktuelle Entwicklungen auf der Erde hervorbringen und überwachen, unterstützen den Klimaschutz.

Noch mehr spannendes und dieses Mal auch positive Wissenschafts-News. Wenn ihr auch eine Vorliebe für True Crime habt, könnte dieser Leitartikel des New Yorker über die forensische Genealogin CeCe Moore für euch interessant sein. Ich weiß, das weicht jetzt doch ziemlich von unseren üblichen fortytwomagazine-Themen ab. Aber in dieser Geschichte werden alte Mordfälle mit Mitteln der digitalisierten Forschung gelöst. Muss ich mehr dazu sagen? Ok, vielleicht ein bisschen mehr: Also, in den letzten Jahren hat sich die forensische Genealogie zu einem der vielversprechendsten Instrumente der Strafverfolgung seit der Erstellung von DNA-Profilen entwickelt. Wissenschaftler wie Moore verwenden die Ganzgenomsequenzierung – eine recht umfassende und aufwändige Form der DNA-Sequenzierung – um genetische Profile von Tätern zu erstellen. Seit 2018 haben sie dazu beigetragen, einige der berüchtigtsten ungeklärten Fälle in den USA aufzuklären, berichtet die New York Times.

Von Anna Hörter

Ein wenig Sonne in der Erde

Dr. Manfred Vogt arbeitet aktuell nach einer Zwischenstation am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Geo- und Kosmochemie am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg. Er erforscht insbesondere die Entstehungsprozesse von Planeten und deren Bausteinen im frühen Sonnensystem anhand von Isotopensignaturen in Meteoriten. Hört sich kompliziert an? Uns hat er einen Einblick in seine aktuelle Forschung gegeben, über neueste Erkenntnisse im Forschungsfeld gesprochen und erklärt, warum Meteoriten dafür eine wichtige Rolle spielen. Wenn ihr noch mehr zu dem Thema wissen wollt, schaut gerne hier beim Spektrum-Magazin vorbei.

Ihre Forschung dreht sich vor allem um die frühe Entstehung und Entwicklung der Erde. Dafür untersuchen Sie die Zusammensetzung von Meteoriten und kosmischem Staub. Inwieweit können Meteoriten dabei helfen, Aussagen über das Erdinnere zu treffen?

Dafür muss ich etwas ausholen. Vor gut 4,6 Milliarden Jahren bildeten sich durch Kondensation im Urnebel um unsere junge Sonne feste Bestandteile, die durch graduelles Wachstum von Staubpartikeln zu immer größeren Festkörpern heranwuchsen. Aus kleinen Partikeln entstanden einige Kilometer große Planetenbausteine, sogenannte Planetesimale, und schließlich die Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars. Überreste der Planetenbausteine sind noch heute in Form von Asteroiden zwischen den Bahnen der Planeten Mars und Jupiter zu finden. Von Zeit zu Zeit landen Bruchstücke dieser Asteroiden als Meteoriten bei uns auf der Erde. Meteoriten sind also reale Zeugen der Urzeit und eröffnen uns ein Fenster in die Anfänge unseres Sonnensystems.

„Vergleichsmaterial für den Erdkern“

Einige der Meteoriten bei uns auf der Erde bestehen fast ausschließlich aus Eisen und Nickel und werden deshalb Eisenmeteorite genannt. Die meisten dieser Objekte stammen von Kernen größerer Asteroiden. Da vom Erdkern aus einer Tiefe von mehr als 2900 km keine direkten Proben vorliegen, werden Eisenmeteorite aufgrund ihrer Entstehung und der ähnlichen chemischen Zusammensetzung in der Forschung als „Vergleichsmaterial“ für den Erdkern verwendet.

Sie sind der Frage nachgegangen, warum leichte Edelgase wie Helium und Neon im Erdinneren eine andere Zusammensetzung aufweisen als in der Atmosphäre. Was können sie über die Erdentstehung aussagen?

Edelgase lassen sich besonders gut als „Fingerabdruck“ verwenden, da sie im Gegensatz zu den meisten anderen Elementen (fast) nie an chemischen Reaktionen teilnehmen. Das führt dazu, dass wir anhand ihrer Isotope rückschließen können, in welchem Umfang unterschiedliche Reservoire wie z.B. Meteoriten, Kometen oder der Sonnenwind während der Entstehung von Planeten eine entscheidende Rolle gespielt haben. Während der Sonnenwind eine „solare“ Komponente aufweist, werden die deutlich unterschiedlichen Element- und Isotopenverhältnisse in Meteoriten und den Atmosphären der terrestrischen Planeten als „planetar“ bezeichnet. Die Unterscheidung beider Komponenten ist insbesondere eindeutig für die isotopische Zusammensetzung der leichten Edelgase Helium und Neon.

Dass solare Signaturen im Erdinneren zu finden sind, lässt sich heute in Vulkangesteinen des Erdmantels, zum Beispiel an mittelozeanischen Rücken oder Vulkaninseln wie Hawaii, Galapagos oder Reunion, nachweisen. Unklar war bislang allerdings, aus welchen genauen Bereichen im Inneren der Erde diese Signaturen aufsteigen.

„Hochaufwendige Analysen im Labor“

Schon länger gab es Spekulationen darüber, ob der Erdkern als Quelle solarer Signaturen in Frage kommt. Einen eindeutigen Beleg gab es dafür jedoch nicht. Diesen Nachweis erbrachten nun Edelgasmessungen am Eisenmeteoriten Washington County, der im Jahr 1916 in ein Weizenfeld in Colorado, USA, einschlug. Durch hochaufwendige Analysen im Klaus-Tschira-Labor für Kosmochemie an der Universität Heidelberg konnten wir jüngst nun tatsächlich nachweisen, dass solare Signaturen im Metall von Washington County stecken.

Welche Rückschlüsse können aus der Untersuchung des Eisenmeteoriten in Hinblick auf den Erdkern gezogen werden?

Der Nachweis solarer Signaturen im Inneren des Eisenmeteoriten Washington County ist der erste solide Beleg für die Theorie, dass Edelgase bei der Bildung eines Festkörpers in einer Metallphase eingeschlossen werden können. Unser Modell legt nahe, dass solares Helium und Neon des im Ausgangsmaterial von Washington County implantierten Sonnenwinds bei Aufschmelzprozessen ins Metall überging, welches sich daraufhin im Kern sammelte. Im Umkehrschluss schloss somit auch der Erdkern während seiner Bildung solares Helium und Neon ein.

Der Erdkern ist also tatsächlich ein belegbares und damit bestätigtes Reservoir für solare Signaturen. Ein kleiner Anteil eines Metalls mit ähnlichem Gehalt an leichten Edelgasen wie Washington County im Erdkern würde ausreichen, um die aufsteigenden solaren Signaturen von Helium und Neon aus dem Erdinneren zu erklären. Über unvorstellbar lange Zeiträume hinweg fanden die Partikel des im Erdkern eingeschlossenen Sonnenwinds ihren Weg zurück in den Erdmantel und an die Erdoberfläche. Somit spielt das metallische Zentrum der Erde vermutlich eine bisher unbeachtete aktive Rolle bei geodynamischen Prozessen und beeinflusst maßgeblich die Geochemie des Erdmantels.

Von Neele Mühlhoff

In Fortytwo’s Nutshell – October Edition

ENG

It’s about the climate. While billionaires are blowing hundreds of tons of CO2 into the atmosphere by shooting tourists into space, Earth is absorbing more sunlight in the wake of global warming. British Start-ups, meanwhile, are trying to make spaceflight greener. Our October press review.

Earth is losing its shine

That’s according to a recent study led by Philip Goode, professor of physics and researcher at the New Jersey Institute of Technology. Earth reflects a part of the sunlight that falls on it (called albedo). Measurements show that it reflects about half a watt less light per square meter today than it did 20 years ago. According to the study, it is particularly concerning that most of the loss has occurred in the last three years. The study blames the increasing temperature of the Eastern Pacific Ocean in the wake of global warming. As a result, there are fewer bright clouds to reflect sunlight. Less reflection means more absorption and will probably push global warming further. A vicious circle?

The competition of the super-rich continues

So now tourists are traveling to space. Last month, Elon Musk’s SpaceX sent a private-person-only capsule into space. Captain Kirk actor William Shatner excitedly told Amazon CEO Jeff Bezos about his flight in a Blue Origin rocket. British billionaire Richard Branson made the start on July 11, 2021.

Süddeutsche Zeitung takes a critical stand regarding this development. Yesterday Yacht, today Space, it writes. In his essay Martin Zips stresses how important the spirit of discovery is for our society, but also criticizes how many tons of CO2 (hundreds per flight!) are blown into the atmosphere for the fun of the rich.

British startups are working to make spaceflight greener. To do so, they are exploring alternative fuels. But given the absurd amounts of pollutants emitted by this new thrill and the increasing number of rocket launches, they’d probably have to work wonders….

Everyday life in space

The New York-based website for space news space.com reports on how NASA astronaut Megan McArthur is celebrating her birthday on the International Space Station (ISS). She talks about being away from home, about parties on the ISS and her son who puts his foot down. There’s a video, too. Matthias Maurer from Saarland, who will fly to the ISS on October 31 with three other astronauts – that’s right, also with SpaceX – talks about the food on the ISS: He’s looking forward to deer stew with potato soup. Bon appétit!

Written and translated by Tilman Wiesbeck

DE

Es geht ums Klima. Während Milliardäre Touristen ins All schießen und dabei hunderte Tonnen CO2 in die Atmosphäre blasen, absorbiert die Erde wegen der Klimaerwärmung mehr Sonnenlicht. Britische Start-Ups versuchen unterdessen, Weltraumverkehr grüner zu machen. Unsere Presseschau für den Oktober.

Die Erde verliert ihren Glanz

Das geht aus einer kürzlich erschienenen Studie unter der Leitung von Philip Goode, Professor für Physik und Forscher am New Jersey Institute of Technology, hervor. Die Erde reflektiert einen Teil des Sonnenlichts, das auf sie fällt (gen. Albedo). Messungen ergeben, dass sie heute ca. 0,5 Watt Licht pro Quadratmeter weniger reflektiert als noch vor 20 Jahren. Besonders besorgniserregend ist der Studie zufolge dabei, dass der Großteil des Verlusts in den letzten drei Jahren erfolgte. Als Grund dafür identifizieren die Forscher:innen einen Temperaturanstieg des Ostpazifiks im Zuge der Klimaerwärmung. Durch sie gebe es dort weniger helle Wolken, die das Sonnenlicht reflektieren. Weniger Reflexion bedeutet mehr Absorption und trägt letztlich wahrscheinlich weiter zur Klimaerwärmung bei. Ein Teufelskreis?

Das Wetteifern der Superreichen geht weiter

Jetzt sind also Touristen im All unterwegs. Elon Musks SpaceX sandte im vergangenen Monat eine nur mit Privatpersonen bemannte Kapsel ins All, Captain Kirk Schauspieler William Shatner berichtet Amazon-Chef Jeff Bezos begeistert von seinem Flug in einer Blue-Origin Rakete. Der britische Milliardär Richard Branson machte am 11. Juli 2021 den Anfang.

Die Süddeutsche Zeitung sieht die Entwicklung kritisch. Gestern Yacht, heute All, schreibt sie. In diesem Essay betont Martin Zips einerseits, wie wichtig Entdeckungsgeist für unsere Gesellschaft ist, kritisiert anderseits jedoch, wie viele Tonnen CO2 (Hunderte pro Flug!) für den Spaß der Reichen in die Atmosphäre geblasen werden.

Britische Startups arbeiten daran, den Weltraumverkehr grüner zu machen. Sie erkunden dazu alternative Treibstoffe. Angesichts der absurden Mengen von Schadstoffen, die bei dem neuentdeckten Spaß ausgestoßen werden, müssten sie bei der steigenden Anzahl von Raketenstarts aber wohl Wunder bewirken…

Alltag im All

Die New Yorker Website für Space-News space.com berichtet darüber, wie NASA-Astronautin Megan McArthur ihren Geburtstag auf der Internationalen Raumstation ISS feiert. Sie erzählt über die Ferne von Zuhause, Partys auf der ISS und ihren Sohn, der ein Machtwort spricht. Dazu gibt’s ein Video. Der Saarländer Matthias Maurer, der am 31. Oktober mit drei anderen Astronauten – richtig, auch mit SpaceX – zur ISS fliegen wird, spricht über das Essen auf der ISS: Er freue sich auf Wildragout mit Kartoffelsuppe. Guten Appetit!

Von Tilman Wiesbeck

Who decides what’s right in the big void? Welcome to Space Law!

Source: The New York Public Library via Unsplash

Space is a vast and elusive area of undefined width and endless depth. But with more and more technology being launched into orbit, other human concepts than just physics and engineering are required to get a grasp of the big void. One of these human concepts is international law. Despite space being infinite by definition, ever since the first human activities in orbit, it has not been some lawless field of anarchy. Entering: Space Law.

To get some insight into how space law manages to cover an ever-expanding area of human engagement with still endless realms to be explored by scientific research, we will take a look at the core treaties and collect answers to questions like: Who owns space? Who makes the rules? Who must oblige to these rules in the age of commercial spaceflight? And will Mars be colonised once the technical means allow us to travel there?

Space Law’s cornerstone: The Outer Space Treaty

The oldest treaty in the field of space law has remained the most relevant until today since it encompasses general guidelines for the use of outer space and establishes the framework of international space law, a previously non-existant legal field.

In the aftermath of the Sputnik I  launch, the international community was terrified of the possibilities of war in space during the emerging space race between the Soviet Union and the United States. So terrified of the unforeseeable consequences for life on Earth, that in 1958 the General Assembly managed to bring the opposing nations to one table and created an ad hoc “Committee on the Peaceful Uses of Outer Space” (COPUOS). Starting out with then 18 member states, the committee nowadays comprises 95 member states collaborating on all matters of space and space flight. Their first body of work, the Outer Space Treaty (OST, formally called Treaty on Principles Governing the Activities of States in the Exploration and Use of Outer Space, including the Moon and Other Celestial Bodies), came into effect in 1967 and outlines basic principles that touch several areas of outer space exploration.

Basic Principles for a whole new Field of Human Exploration

As a core principle, the treaty sets the exploration and use of outer space to be carried out for the benefit and in the interests of all countries and ‘shall be the province of all mankind’. It constitutes a right to ‘free access’ of outer space by all states without discrimination. Thus, the OST stresses the equality between states and the obligation to share the benefits of space exploration with all countries. In comparison to other fields of international law, it is remarkable that the treaty also stresses that outer space is ‘not subject to national appropriation by claim of sovereignty, by means of use or occupation’.

As a reminiscence to the COPUOP’s goal to avoid a space war at all costs, the treaty further prohibits the placement of nuclear or other weapons of mass destruction in orbit or on celestial bodies, underlining this by allowing only peaceful purposes of using the Moon and other celestial bodies.

It also draws on first concerns regarding space debris, calling nations to avoid harmful contamination of space and celestial bodies, further establishing states to be liable for damage caused by their space objects, e.g., satellites. In accordance with these obligations, the treaty positions states as responsible for space activities whether carried out by governmental or non-governmental entities – a responsibility increasingly relevant today with commercial space flight and civil satellites all around.

What else is out there? Conventions providing Clarity 

Since the entry into force of the Outer Space Treaty, the international community in the UNs space-related body has worked out several conventions and agreements to provide additional guidance for the ever-innovating field of outer space exploration. Besides the OST,  the European Space Agency (ESA) and other space agencies regard four treaties as formative for the field.

One is the Rescue Agreement, which calls any state that is a party to the agreement to participate in rescuing spacecraft personnel who come to land within a state’s territory by accident. Same goes for the provision of outer space rescue if necessary. Unlike the OST, the Rescue Agreement mentions not only astronauts to fall under this special protection but any other staff of a space operation, which is important for any person’s legal protection in case of a space emergency.

A much-utilized instrument is the Registration Convention which calls for every object launched into space also to be registered with the United Nations Office for Outer Space Affairs (UNOOSA). The registration must include the name of the launching state as well as launching and function details of the space object. This provides an independent overview and detailed intelligence over the total number of objects in orbit.

Drawing on the question of liability, the Liability Convention demands that states bear international responsibility for all space objects launched within their territory. This links the eternal area of space to earthly borders and courts – but only for states that are party to the convention.

Rules for our celestial Neighbour: The Moon Treaty

While a lot of Space Law legislation encompasses, by nature, almost unmeasurable areas of space, the Moon Treaty deals with specifically this very celestial body as a placeholder for other planets – the only one humans were up until now able to set foot on. The treaty declares the Moon to be used for the benefit of all states and all peoples of the international community. It reiterates that lunar resources are ‘not subject to national appropriation by claim of sovereignty, by means of use or occupation’ and calls for ‘orderly and safe use of the natural lunar resources with an equitable sharing by all state parties in the benefits derived from those resources.’ With reference to humankind being already able to fly to the Moon, the treaty stresses that the ‘placement of personnel or equipment on or below the surface shall not create a right of ownership.’ This phrasing remains especially interesting with Mars rovers currently moving on the Red Planet’s surface.

Law in Space, Questions on Earth 

In other areas of international law like the Law of the Sea, explicit borders are mentioned in treaties to determine and define for example where the territorial sea of the coastlines becomes open sea and which rules are applicable for the individual area. Whereas space treaties lack some common understanding of where exactly outer space begins. Some of the national legal texts on the matter mention kilometres-above-earth-surface-numbers to make space law more tangible and based on physical findings but there is no international accordance yet. This and questions regarding necessary amendments to partly more than 60 years old treaties are a passionately debated field in space law, especially with science and technology progressing faster than ever.

To answer the question who makes the rules for conduct in space: As in other fields of international law, it is an ongoing effort of nation states under the roof of the United Nations, born out of the desire to pave out a peaceful path for the exploration of outer space since the end of the 20th century. 31 years after the Cold War, the danger of space war seems less immediate but space law maintains the field to watch and provide solutions to problems as pointed out by Sebastien Moranta, coordinator of Studies at the Vienna based European Space Policy Institute (ESPI) in fortytwomagazine’s issue #5. “Imagine you wake up, and suddenly Google Maps isn’t running, because there has been a massive attack on GPS satellites. What we need to talk about now are new security breaches and new risks for any nation that invests significantly in space.” It is important to consider besides all the contracts designed to strengthen peace within the international community that every satellite constitutes a dual-use good able to serve military and civil purposes alike.

Following the Outer Space Treaty, every nation is responsible for every object launched into space within their borders, whether governmental or private, military or commercial. This entails a nations’ liability for the activities of all entities on their ground under international law. Applying these regulations to recent developments, for example the USA are responsible for whatever space tourism amusement Jeff Bezos and Elon Musk undertake starting within US borders.

Colonise Mars: Is Space Law preventing a new Space Race?

In theory, space law aims to prohibit the colonisation of Mars and every other celestial body since it states the absence of national sovereignty in outer space. In full application of this concept, no nation is able to call any square meter of outer space their own. Neither should any nation exclusively exploit resources found in outer space since treaties state the goal of space exploration as beneficial for all humankind without favouring any nation over another. However, in practice, only 5 nations and the European Union (with ESA) worldwide have full launching capacities (including human space flight).

This challenges the theory of space law since many nations lack the financial and scientific resources to compete in space exploration. A fact that could also endanger a just distribution of any future benefits of potential mining activities. Despite all that, the merged effort of space exploration is one of the biggest peace projects with international teams collaborating to advance science for human benefit, as manifested in joint endeavours as the International Space Station (ISS) – a project that also became a success story through contracts under space law.

Written by Lisa Zahrobsky

Unless otherwise indicated, all quotations are from the original legal texts of the respective treaties and agreements. They can be found here: https://www.unoosa.org/oosa/en/ourwork/spacelaw/treaties.html.

Wer entscheidet, was in unendlichen Weiten rechtens ist? Willkommen im Weltraumrecht!

Der Weltraum ist ein riesiges Gebiet von unbestimmter Weite und unendlicher Tiefe. In Zeiten, in denen immer mehr Technologie in die Umlaufbahn geschossen wird, sind weitere Konzepte als nur Physik und Ingenieurwissenschaften erforderlich, um den riesigen dunklen Raum abzustecken. Eines dieser Konzepte ist das Völkerrecht. Obwohl der Weltraum per Definition unendlich ist, ist er schon seit den ersten menschlichen Aktivitäten in der Umlaufbahn keineswegs ein rechtsfreier Raum, in dem bloß Anarchie herrscht. Dank des Weltraumrechts.

Um einen Einblick in die Art und Weise zu erhalten, wie es dem Weltraumrecht gelingt, einen ständig wachsenden Raum menschlichen Vordringens voller endloser, unerforschten Areale zu beschreiben, werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Verträge. Wem gehört der Weltraum? Wer macht hier die Regeln? Wer muss sich im Zeitalter der kommerziellen Raumfahrt an diese Regeln halten? Und wird der Mars kolonisiert werden, wenn die technischen Mittel uns die Reise dorthin erlauben?

Der Grundstein des Weltraumrechts: Der Weltraumvertrag

Der älteste Vertrag auf dem Gebiet des Weltraumrechts ist bis heute auch der relevanteste, da er allgemeine Richtlinien für die Nutzung des Weltraums enthält und den rechtlichen Rahmen für das internationale Weltraumrecht bildet – einen Bereich, den es zuvor nicht gab.

Im Nachgang des Start von Sputnik 1 war die internationale Gemeinschaft beängstigt von der Möglichkeit eines Kriegs im Weltraum während des beginnenden Wettlauf ums All zwischen der Sowjetunion und den USA. So beängstigt von den unabsehbaren Konsequenzen für das Leben auf der Erde, dass UN-Generalversammlung die beiden Konfliktparteien 1958 an einen Tisch holte und einen Ad-hoc-Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums (COPUOS) schuf. Das Komitee, das damals aus 18 Mitgliedstaaten bestand, umfasst heute 95 Mitgliedstaaten, die sich in Fragen des Weltraums und der Raumfahrt abstimmen. Ihr erstes Werk, der Weltraumvertrag (offiziell Vertrag über die Grundsätze zur Regelung der Tätigkeiten von Staaten bei der Erforschung und Nutzung des Weltraums, einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper), trat 1967 in Kraft und umreißt grundlegende Prinzipien, die mehrere Bereiche der Weltraumforschung betreffen.

Grundprinzipien für ein neues Feld menschlicher Aktivitäten

Als Kernprinzip legt der Vertrag fest, dass die Erforschung und Nutzung des Weltraums zum Nutzen und im Interesse aller Nationen erfolgen und “der gesamten Menschheit vorbehalten” sein soll. Er begründet ein Recht auf “freien Zugang” zum Weltraum für alle Staaten ohne Unterschied. Somit betont der Weltraumvertrag die Gleichheit zwischen den Staaten und die Verpflichtung, die Früchte der Weltraumerschließung mit allen Ländern zu teilen.Im Vergleich zu anderen Bereichen des Völkerrechts ist es bemerkenswert, dass der Vertrag auch betont, dass der Weltraum “nicht der nationalen Aneignung durch Souveränitätsansprüche, Nutzung oder Besetzung” unterliegt.

Als Reminiszenz an das Ziel der COPUOS, einen Weltraumkrieg unter allen Umständen zu verhindern, verbietet der Vertrag außerdem die Platzierung von nuklearen oder anderen Massenvernichtungswaffen in der Erdumlaufbahn oder auf Himmelskörpern und unterstreicht dies, indem er nur die friedliche Nutzung des Mondes und anderer Himmelskörper erlaubt.

Der Vertrag stützt sich auch auf die ersten Bedenken hinsichtlich des Weltraummülls und fordert Staaten auf, eine schädliche Verunreinigung des Weltraums und der Himmelskörper zu vermeiden. Er legt fest, dass Staaten für Schäden haften, die durch ihre Flugobjekte, z. B. Satelliten, verursacht werden. Im Einklang mit diesen Verpflichtungen macht der Vertrag Nationen für ihre Weltraumaktivitäten verantwortlich, unabhängig davon, ob sie von staatlichen oder nichtstaatlichen Stellen durchgeführt werden – eine Verantwortung, die heute angesichts der kommerziellen Raumfahrt und der vielen zivilen Satelliten immer wichtiger wird.

Was sonst gibt es da draußen? Mehr Konventionen für mehr Klarheit

Seit dem Inkrafttreten des Weltraumvertrags hat die internationale Gemeinschaft im Rahmen des Weltraum-bezogenen UN-Gremiums mehrere Übereinkommen und Vereinbarungen ausgearbeitet, um zusätzliche Orientierungshilfen für den sich ständig weiterentwickelnden Bereich der Erforschung des Weltraums zu bieten. Neben dem Weltraumvertrag betrachten die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und andere Raumfahrtbehörden vier weitere Verträge als prägend für diesen Bereich.

Eines davon ist das Weltraumrettungsübereinkommen, das jeden Staat, der Vertragspartei des Abkommens ist, dazu auffordert, sich an der Rettung von Raumfahrtpersonal zu beteiligen, das versehentlich auf dem Hoheitsgebiet eines Staates gelandet ist. Das Gleiche gilt für die Bereitstellung von Weltraumrettung, falls erforderlich. Im Gegensatz zum OST fallen im Weltraumettungsabkommen nicht nur Astronauten unter diesen besonderen Schutz, sondern auch alle anderen Passagiere eines Flug ins All, was für den rechtlichen Schutz sämtlicher Personen im Falle eines Notfalls im Weltraum wichtig ist.

Ein viel genutztes Instrument ist das Weltraumregistregistrierungsübereinkommen, das vorsieht, dass jedes Objekt, das in den Weltraum geschossen wird, auch beim Büro der Vereinten Nationen für Weltraumangelegenheiten (UNOOSA) registriert wird. Die Registrierung muss den Namen des Startstaates sowie Angaben zu Start-Daten und zur Funktion des Flugobjekts enthalte. Das ermöglicht einen unabhängigen Überblick und detaillierte Informationen über die Gesamtzahl von Flugobjekte in der Umlaufbahn.

Ausgehend von der Frage der Haftung verlangt das Weltraumhaftungsübereinkommen von allen Vertragsstaaten, dass sie die internationale Verantwortung für alle in ihrem Hoheitsgebiet gestarteten Weltraumobjekte tragen. Damit wird der unendliche Raum an irdische Grenzen und Gerichte gebunden- aber nur für Staaten, die Vertragsparteien des Übereinkommen sind.

Regeln für unseren himmlischen Nachbarn: Der Mondvertrag

Während viele Gesetze zum Weltraumrecht naturgemäß nahezu unmessbare Bereiche des Weltraums umfassen, befasst sich der Mondvertrag speziell mit eben diesem Himmelskörper als Platzhalter für andere Planeten – dem einzigen, auf den Menschen bislang einen Fuß setzen konnten. Der Vertrag erklärt, dass der Mond zum Nutzen aller Staaten und aller Völker der internationalen Gemeinschaft genutzt werden soll. Er bekräftigt, dass die Mondressourcen “nicht Gegenstand nationaler Aneignung durch Souveränitätsansprüche, Nutzung oder Besetzung” sind, und fordert eine “geordnete und sichere Nutzung der natürlichen Mondressourcen mit einer gerechten Teilhabe aller Vertragsparteien an den Vorteilen, die sich aus diesen Ressourcen ergeben”. In Bezug auf die Tatsache, dass die Menschheit bereits in der Lage ist, zum Mond zu fliegen, betont der Vertrag, dass die “Platzierung von Personal oder Ausrüstung auf oder unter der Oberfläche kein Eigentumsrecht begründet”. Diese Formulierung ist angesichts der Marsrover, die sich derzeit auf der Oberfläche des Roten Planeten bewegen, besonders interessant.

Vorschriften im All, offene Fragen auf der Erde

In anderen Bereichen des Völkerrechts, wie etwa dem Seerecht, werden in Verträgen explizite Grenzen genannt, um beispielsweise festzulegen, wo genau territoriale Küstengewässer zur offenen See werden und welche Regeln für das jeweilige Gebiet gelten. In sämtlichen Weltraumverträgen hingegen fehlt ein gemeinsames Verständnis darüber, wo genau der Weltraum beginnt. In einigen nationalen Rechtstexten werden zwar spezifische Kilometerzahlen über der Erdoberfläche genannt, um das Weltraumrecht greifbarer zu machen und auf physikalische Erkenntnisse zu stützen, aber es gibt noch keine internationale Übereinstimmung. Dies und die Frage nach notwendigen Änderungen der zum Teil mehr als 60 Jahre alten Verträge sind ein leidenschaftlich diskutiertes Feld im Weltraumrecht, zumal Wissenschaft und Technik schneller denn je voranschreiten.

Um die Frage zu beantworten, wer die Regeln für das Verhalten im Weltraum aufstellt: Wie in anderen Bereichen des Völkerrechts handelt es sich um eine kontinuierliche Anstrengung der Nationalstaaten unter dem Dach der Vereinten Nationen, die aus dem Wunsch geboren wurde, der Erforschung des Weltraums seit Ende des 20. Jahrhunderts einen friedlichen Weg zu ebnen. 31 Jahre nach dem Kalten Krieg scheint die Gefahr eines Weltraumkrieges nicht mehr unmittelbar gegeben zu sein, aber das Weltraumrecht ist nach wie vor das Feld, auf dem Probleme beobachtet und gelöst werden müssen, wie Sebastien Moranta, Studienkoordinator am Europäischen Institut für Weltraumpolitik (ESPI) mit Sitz in Wien, in der fünften Ausgabe des fortytwomagazine betont: “Stellen Sie sich vor, Sie wachen auf und plötzlich funktioniert Google Maps nicht mehr, weil es einen massiven Angriff auf GPS-Satelliten gegeben hat. Worüber wir jetzt reden müssen, sind neue Sicherheitslücken und neue Risiken für jede Nation, die in erheblichem Umfang in den Weltraum investiert.” Neben all den Verträgen, die den Frieden innerhalb der internationalen Gemeinschaft stärken sollen, ist es wichtig zu bedenken, dass jeder Satellit ein Dual-Use-Gut darstellt, das zivilen und militärischen Zwecken gleichermaßen dienen kann.

Nach dem Weltraumvertrag ist jede Nation für jedes Objekt verantwortlich, das aus ihren Grenzen hinaus ins All geschossen wird, unabhängig davon, ob sie staatlich oder privat, militärisch oder kommerziell sind. Daraus ergibt sich die völkerrechtliche Haftung eines Staates für die Aktivitäten aller Einrichtungen auf seinem Boden. Wendet man diese Bestimmungen auf die jüngsten Entwicklungen an, so sind beispielsweise die USA für alle weltraumtouristischen Ausflüge von Jeff Bezos und Elon Musk verantwortlich, die innerhalb der US-Grenzen beginnen.

Kolonisiert den Mars: Verhindert Weltraumrecht einen neuen Wettlauf im All?

In der Theorie zielt das Weltraumrecht darauf ab, die Kolonisierung des Mars und jedes anderen Himmelskörpers zu unterbinden, da es die Abwesenheit nationaler Souveränität im Weltraum festhält. In voller Anwendung dieses Konzepts kann keine Nation auch nur einen Quadratmeter des Weltraums ihr Eigen nennen. Ebenso wenig darf eine Nation die im Weltraum gefundenen Ressourcen exklusiv ausbeuten, da in den Verträgen das Ziel der Weltraumforschung als vorteilbringend für die gesamte Menschheit festgelegt ist, ohne eine Nation gegenüber einer anderen zu bevorzugen. In der Praxis verfügen jedoch weltweit nur fünf Nationen und die Europäische Union (mit der ESA) über volle Startkapazitäten (einschließlich der bemannten Raumfahrt).

Dies stellt die Theorie des Weltraumrechts in Frage: Vielen Nationen fehlen die finanziellen und wissenschaftlichen Ressourcen, um bei der Erforschung des Weltraums zu konkurrieren, was auch eine gerechte Verteilung der potenziellen künftigen Wertschöpfung im All gefährden könnte. Aber trotz alledem ist die Weltraumforschung eines der größte Friedensprojekte mit internationalen Teams, die zusammenarbeiten, um die Wissenschaft zum Nutzen der Menschheit voranzubringen, wie sie in gemeinsamen Unternehmungen wie der Internationalen Raumstation (ISS) zum Ausdruck kommen – ein Projekt, das auch durch Verträge im Rahmen des Weltraumrechts zu einer Erfolgsgeschichte wurde.

Von Lisa Zahrobsky

Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Zitate aus den ursprünglichen Rechtstexten der jeweiligen Verträge und Abkommen. Sie können hier eingesehen werden: https://www.unoosa.org/oosa/en/ourwork/spacelaw/treaties.html.