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Astronomy, a Joint Effort: The Arabic Contribution to Celestial Science

@Metropolitan Arts Museum

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Der Weltraum fasziniert uns. Während irdische Dinge in unserer Zeit weitgehend erforscht scheinen, gibt uns der Weltraum immer neue Rätsel und Mysterien auf. Seine Weite ist für uns nicht fassbar, seine Regeln weitgehend unbekannt, und so scheint er der letzte Ort zu sein, an dem Magie noch möglich ist.

In unserem Interesse für den Weltraum schauen wir allzu oft in die Zukunft: Wann wird der Rover Perseverance vom Mars zur Erde zurückkehren, wann werden Menschen zum Mars fliegen können und wann werden wir mehr über andere Galaxien erfahren, wann auf außerirdisches Leben treffen? Doch auch die Vergangenheit ist spannend. Denn wie alle Wissenschaften ist auch die Astronomie ein Joint Effort: Sie gründet auf einer langen Tradition verschiedener Epochen und Kulturen. Einen großen Beitrag zu unserem heutigen Kenntnisstand hat nicht nur die griechische Antike, sondern auch das islamische Mittelalter geleistet.

Arabische Astronomie im Dialog mit der griechischen Antike

Antike griechische Philosophen und Denker wie Platon (gest. 348 oder 347 v.Chr.) und Aristoteles (gest. 322 v.Chr.) sind Vorläufer und Grundsteinleger vieler wissenschaftlicher Disziplinen unserer Zeit. Aristoteles entwickelte eine Form der Logik, Platons Politeia wird immer wieder in philosophischen und politikwissenschaftlichen Seminaren diskutiert und der hippokratische Eid ist auch heute noch jedem ein Begriff. Im Bereich der Astronomie wurden wichtige Überlegungen insbesondere von Aristoteles und Ptolemäus (gest. 170) angestellt.

Die Rolle der arabischen Gelehrten des islamischen Mittelalters als Bewahrer und Überlieferer philosophischer, medizinischer und astronomischer Texte des antiken Griechenlands ist in der Wissenschaft längst bekannt. Während sich Europa im dunklen Mittelalter befand und Wissenschaft dort von der Kirche häufig blockiert wurde, florierte sie in Gebieten unter islamischer Herrschaft. Besagte Texte wurden von arabischen Gelehrten aus dem Griechischen ins Arabische übersetzt. So blieben sie erhalten, wurden später – wie der Judentum-Forscher Moritz Steinschneider 1893 erstmals aufwarf oft von jüdischen Autoren – ins Hebräische und Lateinische übersetzt und fanden so schließlich Eingang in die europäische Wissenschaft der Renaissance.

Dabei wurde in der Vergangenheit aber oft die Originalität arabischer Gelehrter des islamischen Mittelalters unterschätzt. Griechische Texte wurden von ihnen nämlich nicht nur übersetzt, sondern auch kommentiert, kritisiert und weiterentwickelt. Ein verbreitetes Genre jener Zeit ist beispielsweise die šukūk (arab. Zweifel) Literatur. Hier werden die Überlegungen der antiken Griechen wiedergegeben, deren Schwachstellen und Widersprüche aufgezeigt und verbesserte Modelle vorgeschlagen.

An der vom abbasidischen Kalifen al-Maʾmūn (gest. 833) in Bagdad gegründeten Akademie mit dem Namen Haus der Weisheit (Bayt al-Ḥikmah) produzierten Gelehrte verschiedener Religionen unzählige Übersetzungen, Kommentare und Abhandlungen. Andere, wie beispielsweise Nasṭūlus (10. Jhd.), entwickelten nach antikem griechischem Vorbild Instrumente zur Darstellung der Bewegungen der Himmelskörper (Astrolabien), von denen einige bis heute erhalten sind. Der persische Gelehrte Naṣīr ad-Dīn aṭ-Ṭūsī (gest. 1274) baute ein Observatorium in Maraghah (im heutigen Iran) und verbesserte das Planetenmodell von Ptolemäus. Der Damaszener Ibn aš-Šāṭir (gest. 1375) entwickelte auf Basis von aṭ-Ṭūsī ein vollkommen konzentrisches Planetenmodell mit der Erde als gemeinsamen Mittelpunkt.

Die Rolle des Islams: Astronomie ohne Astrologie

Ibn aš-Šāṭir war nicht nur Astronom und Mathematiker, sondern auch religiöser Zeitmesser an der Umayyaden-Moschee in Damaskus. Seine Werke enthalten wie die vieler seiner Kollegen religiöse Formeln wie Gott weiß es am besten (Allāhu aʿlam). Wie George Saliba, Professor für Arabisch und Islamwissenschaft an der Amerikanischen Universität Beirut, in seiner Monographie Islamic Science and the Making of the European Renaissance beschreibt, hatte der Islam eine teilweise wissenschaftsfördernde Wirkung. Seine Rolle steht damit im Gegensatz zu der des Christentums jener Zeit in Europa. Ein möglicher Grund: Die muslimische Religion war auf astronomische Erkenntnisse angewiesen, beispielsweise um den Zeitpunkt von religiösen Feiertagen und Gebeten bestimmen zu können. So wurden zum Beispiel Tafeln für die Ermittlung der Sichtbarkeit des Mondes entwickelt. Das ist wichtig, da im muslimischen Kalender mit der ersten Sichtung der neuen Mondsichel ein neuer Monat beginnt. Die Tafeln halfen daher unter anderem auch, zu ermitteln, wann der Fastenmonat Ramadan beginnt. Auch für die Bestimmung der Gebetsrichtung (arab. qibla) bedurfte man mathematischer und wissenschaftlicher Methoden.

Professor Saliba sieht den Islam als Ursache für eine weitere Neuerung in der Astronomie: Während im antiken Griechenland diese Wissenschaft unter anderem auch betrieben wurde, um den Einfluss der Himmelskörper auf menschliches Handeln bestimmen und so zukünftige Ereignisse vorhersagen zu können (Astrologie), beschränkten sich viele arabische Astronomen auf die Beschreibung und mathematische Erklärung der beobachtbaren Bewegungen der Himmelskörper, ohne deren Einfluss auf menschliches Handeln anzunehmen. Diese Beschränkung könnte ihren Ursprung in islamischer Doktrin haben. Würde nämlich angenommen, Menschen seien in ihrem Handeln von den Bewegungen der Himmelskörper beeinflusst, könnte sie das von der Verantwortung für ihr Handeln freisprechen. Das Einhalten religiöser Pflichten könnte dann nicht mehr verlangt, Verstöße nicht mehr geahndet werden – die Autorität der Religion würde Schaden nehmen. Professor Saliba nimmt an, deshalb sei die antike griechische Astronomie bei vielen islamischen Astronomen des Mittelalters von ihren astrologischen Elementen befreit worden. Das brachte sie der heutigen Wissenschaft der Astronomie näher.

Hat Kopernikus abgeschrieben?

Ein sehr eindrückliches Beispiel für den möglichen Einfluss der arabischen Astronomie des islamischen Mittelalters auf die Wissenschaft der europäischen Renaissance zeigt sich im Vergleich verschiedener arabischer Modelle mit jenen von Kopernikus (1473-1543). Laut Professor Saliba war es der Mathematiker und Wissenschaftshistoriker Otto Neugebauer, der im Jahr 1957 als erstes erkannte, dass das lunare Modell, das von Ibn aš-Šāṭir im Jahr 1375 entwickelt wurde, mit dem von Kopernikus in Commentariolus (1543) vorgeschlagenen beinahe identisch ist. Auf die entsprechende Handschrift von Ibn aš-Šāṭir war er von dem an der Amerikanischen Universität Beirut lehrenden Mathematikprofessor Edward Kennedy hingewiesen worden, dessen Schüler Victor Roberts wiederum nach Neugebauers Entdeckung die Parallelen der zwei Modelle in seinem Artikel The Solar and Lunar Theory of Ibn ash-Shāṭir: A Pre-Copernican Copernican Model darstellt.

Aṭ-Ṭūsī entwarf ein Modell, in dem ein kleinerer Zirkel innerhalb eines Zirkels der doppelten Größe in entgegengesetzter Richtung so kreist, dass die Ränder der beiden sich stets an einem Punkt berühren. So gelang es ihm, aus der gleichförmigen Bewegung von Kreisen die lineare Bewegung eines Punktes zu generieren (genannt Tusi Couple). Kopernikus nutzte dasselbe Modell in seinem Werk De Revolutionibus orbitum celestium.

Der deutsche Wissenschaftshistoriker Willy Hartner teilte im Jahr 1973 seine Entdeckung, dass die lateinischen Buchstaben, die Kopernikus zur Bezeichnung der geometrischen Punkte in seinem Modell verwendete, den von aṭ-Ṭūsī verwendeten arabischen Buchstaben fast ausnahmslos entsprechen. Das macht es sehr wahrscheinlich, dass Kopernikus von aṭ-Ṭūsī “abgeschrieben” hat. Michael Mosonovsky, Professor für Maschinenbau an der Universität Wisconsin, geht noch einen Schritt weiter: Er identifiziert ein hebräisches Manuskript des ursprünglich sephardisch-jüdischen Philosophen Abner von Burgos (gest. 1347) als mögliches Zwischenglied in der Überlieferung, das nach demselben Prinzip die entsprechenden Buchstaben des hebräischen Alphabets für dieselben Punkte verwendet.

Ein revolutionäres Element gibt es jedoch bei Kopernikus. Schließlich beruhten die vorherrschenden Modelle und Berechnungen der griechischen Antike und des islamischen Mittelalters, obwohl sie praktische Beobachtungen erstaunlich gut theoretisch fassen konnten, auf der gravierenden Fehlannahme, die Erde sei der Mittelpunkt des Universums. Mit der Durchsetzung seines heliozentrischen Planetenmodells revolutionierte Kopernikus die Wissenschaft der Astronomie. Wie gezeigt, könnten bei der Ausformulierung dieses Modells die Überlegungen arabischer Astronomen aber eine große Rolle gespielt haben.

Arabische Astronomie in Europa

Inzwischen gibt es zahlreiche Publikationen zu den Ähnlichkeiten zwischen Kopernikus und seinen arabischen Vordenkern, die Parallelen der beschriebenen Modelle sind in der Wissenschaft bekannt. Ob Kopernikus aber tatsächlich von Ibn aš-Šāṭir und aṭ-Ṭūsī Kenntnis hatte und ihre Modelle übernahm oder unabhängig von ihnen zu demselben Schluss gekommen ist, lässt sich nicht zweifelsfrei klären.

Obwohl keine lateinische Übersetzung ihrer Werke aus der Zeit von Kopernikus bekannt ist, sind viele Wege denkbar, auf denen ihn ihr Wissen erreicht haben könnte. Professor Saliba weist darauf hin, dass beispielsweise viele Menschen nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 und dem Fall des Oströmischen Reiches (Byzanz) gen Westen flüchteten. Es sei aufgrund der räumlichen Nähe von Byzanz zum abbasidischen Kalifat anzunehmen, dass diese zuvor mit den arabischen Lehren in Kontakt gekommen waren. Außerdem seien manche aus religiösen Gründen oder auf der Suche nach Wissen in den arabischen Raum gereist. Das so erlangte Wissen hätten sie auf Griechisch reproduziert und schließlich nach Europa gebracht. Peter E. Pormann, Professor für Altphilologie und Griechisch-Arabische Studien an der Universität Manchester, gibt in seiner Rezension zu Professor Salibas Buch außerdem zu bedenken, Kopernikus sei auch in Italien gewesen, wo seinerzeit griechisch-arabische Handschriften produziert und diplomatische Beziehungen mit muslimischen Herrschern unterhalten wurden. Er könne auch dort von den arabischen Lehren erfahren haben.

Heute sind sich die meisten Forscher jedenfalls einig, dass die arabische Astronomie des islamischen Mittelalters nicht nur als Bewahrer und Überlieferer der antiken griechischen Astronomie, sondern auch als Kritiker und Weiterentwickler derselben einen großen Beitrag zur Astronomie der europäischen Renaissance und somit auch zur modernen Astronomie geleistet hat. Von der griechischen Antike über das islamische Mittelalter, jüdische Übersetzer und die europäische Renaissance bis zur Modernen: Unser heutiger Forschungsstand ist das Ergebnis eines Joint Efforts.

Von Tilman Wiesbeck

ENGL

Space fascinates us. Its vastness is elusive to us, its rules largely unknown, and so it is the last place where magic still seems possible. While everything on earth appears to have been explored by this point, outer space keeps presenting us with new riddles and mysteries.

In our interest in space, we all too often look to the future: When will the Mars rover Perseverance return to Earth, when will humans be able to fly to Mars, and when will we learn more about other galaxies, when encounter extraterrestrial life? But the past is thrilling, too. Like all science, astronomy is a joint effort: it is based on a long tradition of different eras and cultures. Ancient Greece and the Islamic Middle Ages have made a major contribution to our current state of knowledge.

Arabic Astronomy in Dialogue with Greek Antiquity

Ancient Greek philosophers and thinkers such as Plato (d. 348 or 347 B.C.) and Aristotle (d. 322 B.C.) laid the foundation for many scientific disciplines. Aristotle developed a form of logic, Plato’s Politeia is still being discussed time and again in philosophical and political science seminars, and the Hippocratic Oath remains a familiar concept. In astronomy, essential considerations were made, in particular by Aristotle and Ptolemy (d. 170).

The role of Arabic scholars as preservers and transmitters of philosophical, medical, and astronomical texts of ancient Greece during the Islamic Middle Ages has been long known to the scientific community. While Europe lived through the Dark Ages and science was often restricted by the Church, it flourished in areas under Islamic rule. Said texts were translated from Greek into Arabic by Arabic scholars. Thus they were preserved, later translated into Hebrew and Latin – often by Jewish authors, as was first pointed out by Moritz Steinschneider, a scholar of Judaism, in 1893 – and as a result, found their way into European scholarship during the Renaissance.

In the past, however, the originality of Arabic scholars of the Islamic Middle Ages has often been underestimated. Greek texts were not only translated by them but also commented on, criticized, and further developed. A typical genre of that time, for example, was the šukūk (ar. doubt) literature. Here, the reflections of the ancient Greeks were reproduced, their weaknesses and contradictions pointed out, and improved models proposed.

At the academy founded by the Abbasid caliph al-Maʾmūn (d. 833) in Baghdad, called the House of Wisdom (Bayt al-Ḥikmah), scholars of various religions produced innumerable translations, commentaries, and treatises. Others, such as Nasṭūlus (10th century), developed instruments for depicting the movements of the celestial bodies (astrolabes) based on ancient Greek models, some of which are still preserved to this day. The Persian scholar Naṣīr ad-Dīn aṭ-Ṭūsī (d. 1274) built an observatory in Maraghah (in present-day Iran) and improved Ptolemy’s planetary model. Based on aṭ-Ṭūsī, the Damascene Ibn aš-Šāṭir (d. 1375) developed a perfectly concentric planetary model with the Earth as the common center.

The Role of Islam: Astronomy without Astrology

Not only was Ibn aš-Šāṭir an astronomer and mathematician, he also worked as the religious timekeeper at the Umayyad Mosque in Damascus.  Like those of many of his colleagues, his works contain religious formulas such as God knows best (Allāhu aʿlam). As George Saliba, professor of Arabic and Islamic Studies at the American University of Beirut, describes in his monograph Islamic Science and the Making of the European Renaissance, Islam had in part an effect of promoting science. Its role thus contrasts with that of Christianity during this time in Europe. One possible reason is that the Muslim religion depended on astronomical knowledge: they needed it to determine the timing of religious holidays and prayers. Tables were developed for determining the visibility of the moon, for instance. In the Muslim calendar, a new month begins with the first sighting of the new crescent moon. The tables, therefore, helped to determine the beginning of the fasting month of Ramadan. Mathematical and scientific methods were also needed to determine the direction of prayer (ar. qibla).

Professor Saliba sees Islam as the cause of another innovation in astronomy: While the science was also used to determine an influence of celestial bodies on human activity and thus to predict future events (astrology) in ancient Greece, many Arabic astronomers limited themselves to the description and mathematical explanation of the observable movements of the bodies without assuming their influence on human activity. This restriction could have its origin in Islamic doctrine.  The assumption that the movements of the celestial bodies influence people’s actions could absolve them from responsibility for these actions. Then, the observance of religious duties would no longer be mandatory; violations could not be punished – the authority of religion would take harm. Professor Saliba assumes that this is why ancient Greek astronomy was stripped of its astrological elements by many Islamic astronomers of the Middle Ages. This way it was brought closer to the modern science of astronomy.

Did Copernicus copy?

An impressive example of the possible influence of the Islamic Middle Ages on the science of the European Renaissance can be seen when comparing various Arabic models with those of Copernicus (1473-1543). According to Professor Saliba, it was Otto Neugebauer, mathematician and historian of science, who first recognized in 1957 that the lunar model developed by Ibn aš-Šāṭir in 1375 is almost identical to the one proposed by Copernicus in his Commentariolus in the 16th century. The corresponding manuscript of Ibn aš-Šāṭir had been pointed out to him by Edward Kennedy, a mathematics professor teaching at the American University of Beirut, whose student Victor Roberts, in turn, after Neugebauer’s discovery delineated the parallels of the two models in his article The Solar and Lunar Theory of Ibn ash-Shāṭir: A Pre-Copernican Copernican Model.

Aṭ-Ṭūsī had designed a model in which a smaller circle orbits within a circle of twice its size in the opposite direction, so that the edges of the two always touch at a point. This way, he succeeded in generating a linear motion of a point from the uniform motion of circles (called Tusi Couple). Copernicus used the same model in his work De Revolutionibus orbitum celestium (1543).

In 1973, German historian of science Willy Hartner shared his discovery that the Latin letters Copernicus used to designate the geometric points in his model are almost identical to the Arabic letters used by aṭ-Ṭūsī. This makes it very likely that Copernicus “copied” from aṭ-Ṭūsī. Michael Mosonovsky, professor of mechanical engineering at the University of Wisconsin, goes one step further: he identified a Hebrew manuscript by the originally Sephardic Jewish philosopher Abner of Burgos (d. 1347) as a possible intermediate link to the tradition, that uses the corresponding letters of the Hebrew alphabet in the same way.

However, there is one revolutionary element in Copernicus. After all, the prevailing models and calculations of ancient Greece and the Islamic Middle Ages, although surprisingly good at theoretically accounting for practical observations, were based on the grave misconception that the Earth was the center of the universe. By enforcing his heliocentric planetary model, Copernicus revolutionized the science of astronomy. However, the considerations of Arabic astronomers may have played a major role in the exact formulation of this model.

Arabic Astronomy in Europe

In the meantime, much has been published on the similarities between Copernicus and his Arabic predecessors, and the parallels of the described models are well known in science. But whether Copernicus actually had knowledge of Ibn aš-Šāṭir and aṭ-Ṭūsī and adopted their models or came to the same conclusion independently cannot be clarified beyond doubt.

Although we know of no Latin translation of their works from the time of Copernicus, there are many possible ways their knowledge could have reached him. Professor Saliba points out, for example, that many people fled west after the Ottoman conquest of Constantinople in 1453 and the subsequent fall of the Eastern Roman Empire (Byzantium). Due to the proximity of Byzantium to the Abbasid caliphate, it can be assumed that they had previously come into contact with Arabic science. In addition, some traveled to the Arabic realm for religious reasons or in search of knowledge. They would have reproduced the knowledge thus acquired in Greek and finally brought it to Europe, Saliba claims. In his review of Professor Saliba’s book, Peter E. Pormann, Professor of Classics and Graeco-Arabic Studies at the University of Manchester, points out that Copernicus had also been to Italy, where Greek-Arabic manuscripts were produced and diplomatic relations with Muslim rulers were maintained.

Today, however, most scholars agree that the Arabic astronomy of the Islamic Middle Ages made a great contribution to the astronomy of the European Renaissance and thus also to modern astronomy, not only as preservers and transmitters of ancient Greek astronomy but also as critics and further developers of the same. From ancient Greece through the Islamic Middle Ages, Jewish translators, and the European Renaissance to the modern era: our current state of research results from a joint effort.

Written and translated by Tilman Wiesbeck

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