DE
Während wir uns noch immer im Corona-Lockdown befinden und Urlaub in anderen Ländern nur eingeschränkt möglich ist, erfreuen wir uns an den etwas anderen Fotos aus der Ferne: In diesem Monat hat der Marsrover “Perseverance” erstmalig Bilder vom Mars geschickt. Außerdem reisen wir im April nach Tibet, um einem aufregenden Experiment beizuwohnen, bei dem es um „surfende“ Teilchen in der Erdatmosphäre geht. Und zu guter Letzt staunen wir über die enormen Mengen an Weltraummüll, der unsere Erde umkreist, wie gefährlich die herumfliegenden Teile sind und was getan wird, um den Müll wieder einzufangen.
Fotos aus der Ferne
Bereits in der März-Ausgabe der Presseschau haben wir von dem Marsrover “Perseverance” und dem kleinen Hubschrauber “Ingenuity” berichtet. Beide befinden sich aktuell auf ihrer ersten Mission auf dem Mars. Im März gab es die ersten Audio-Aufnahmen, diesen Monat dürfen wir uns über Bilder aus der Marsatmosphäre freuen. Die beiden haben uns nämlich Anfang April das obligatorische Selfie zugesendet.
Eigentlich war auch ein erster Flug von „Ingenuity“ geplant gewesen. Dieser musste allerdings aufgrund technischer Probleme vorerst verschoben werden. Sollte die Mission erfolgreich sein, können wir auf viele weitere, spektakuläre Bilder vom Mars gespannt sein. Es wäre der erste Motorflug auf einem anderen Planeten.
Superschnelle „Surfer“ im Kosmos
Im tibetischen Hochland ist es Wissenschaftler:innen gelungen, 23 Strahlungsquanten mit enorm hoher Energie nachzuweisen. Diese stammen aus unserer Galaxie, lassen sich dort allerdings bisher keiner bekannten astronomischen Quelle zuordnen. Es scheint so, als wäre die Gammastrahlung im Raum zwischen den Sternen entstanden. Wie das Wissenschaftsmagazin Spektrum berichtet, steht damit für die Astrophysiker:innen des „Tibet AS-Gamma Experiment“ fest: Irgendwo in unserer Milchstraße gibt es Regionen, die Teilchen auf extreme Energien von bis zu einer Billiarde Elektronvolt beschleunigen. In Frage kommen hier die Stoßfronten von Supernova-Explosionen, die Materie für Jahrtausende vor sich her schieben. Geladene Teilchen können auf dieser Welle „surfen“, sie wiederholt überqueren und dadurch immer mehr Energie erlangen. Kollidieren sie später mit interstellarem Gas, setzt der Zusammenstoß Gammastrahlung frei. Das Experiment stellt für die Forscher:innen einen Hinweis auf den Ursprung kosmischer Strahlung dar.
Müll im Weltraum
Im LEO, dem low earth orbit, einer Umlaufbahn unseres Planeten, schwirren mit rund 15.500 Objekten sowohl die meisten Satelliten als auch der meiste Weltraumschrott herum. Dieser Schrott entsteht durch Explosionen oder Kollisionen mit anderen Objekten. Am gefährlichsten sind dabei herumfliegende Teile, die eine Größe zwischen einem und zehn Zentimeter haben. Für eine Beobachtung sind sie zu klein, dennoch können sie Satelliten zerstören oder beschädigen. Es wird daher versucht, den Weltraumschrott mithilfe von kreativen Methoden wie beispielsweise Netzen oder aufblasbaren Segeln wieder einzufangen. Diese und weitere Informationen hat die ZEIT in anschaulichen Grafiken dargestellt. Auch in unserer aktuellen fortytwo-Ausgabe gibt es zu dem Thema übrigens ein spannendes Interview mit Tiago Soares.
EN
While Corona lockdowns are still in place and travel to other countries is not permitted, we can still enjoy impressions from afar. This month, the Mars rover “Perseverance” sent the first pictures from its explorations on our neighbouring planet. April also sees us traveling to Tibet in April, just in time to witness an exciting experiment involving “surfing” particles in the Earth’s atmosphere. And last but not least, we marvel at the enormous amounts of space debris orbiting Earth while exploring how dangerous the floating pieces really are, as well as what is being done to recapture the trash.
Impressions from afar
In the March issue of the press review, we already reported on the Mars rover “Perseverance” and the small helicopter “Ingenuity”. Both are currently on their first mission to Mars. In March, we received the first audio recordings, this month we can look forward to pictures from the Martian atmosphere. The two sent us the obligatory selfie at the beginning of April.
Originally, Ingenuity’s first flight was scheduled. However, it had to be postponed for the time being due to technical issues. If the mission is successful, we can look forward to many more spectacular pictures from Mars. It would be the first powered flight on another planet
Speedy cosmic “surfers”
In the Tibetan highlands, scientists have successfully detected 23 radiation quanta with enormously high power. Albeit we know that they originate from within our galaxy, no known astronomical source has been conclusively assigned to the radiation quanta.
It seems as if the gamma radiation originates from the space between the stars. As the science magazine Spektrum reports, the astrophysicists of the “Tibet AS-Gamma Experiment” are certain that somewhere in our Milky Way, there are regions that accelerate particles to extreme energies of up to a quadrillion electronvolts. A possibility might be the shock fronts of supernova explosions, which are capable of pushing matter ahead of them for millennia. Charged particles can “surf” on this wave, crossing it repeatedly and gaining increasingly more energy. If they later collide with interstellar gas, the collision releases gamma rays. For the researchers, the experiment is a lead towards understanding the origin of cosmic rays.
Space garbage
Roughly 15,500 objects are floating around within LEO (low earth orbit), comprised of satellites and space debris. This junk is created when explosions occur, or objects collide in space. The most dangerous pieces flying around are between one and ten centimeters in size. They are too small for observation, yet they can destroy or damage satellites. Therefore, attempts are being made to recapture the space debris using creative methods such as nets or inflatable sails. ZEIT has presented this and other information in vivid graphics. By the way, there is also an exciting interview on this topic in our current fortytwo issue with researcher Tiago Soares of ESA.
wirtten by Neele Mühlhoff, translated by Laura Emily Schulze