Protey Temen
EN
The fundamental layer of our co-existence is the object of interest investigated by mixed-media artist Protey Temen. A layer that is constructed by our ability to gain and accumulate knowledge that, in turn, structures our experience of the world around us. In the sediment of the symbols we have created to manifest this structure, he detects scattered fragments of the mechanisms and interdependencies that characterise the collaborative act we call civilisation. From his perspective, knowledge constitutes the foundation for civilisation, therefore the key question is: How is knowledge created and how are systems of knowledge creation structured? Protey Temen’s artistic practice is a method of simultaneous creation and observation – a method that gives way to unconscious links and spontaneous impulses as it allows the artist to actively draw the attention away from the actual act of creation and to take on the role of an observer, looking for recurring shapes and themes. Creator and observer are one, bound in simultaneity. In claiming this contradictory position, it becomes possible to witness the subjective process of sense-making in the light of the world of symbols. Furthermore, he utilises a scientific aesthetic featuring graphs, grids, and annotations in an attempt to legitimise the subjective experience as a meaningful source to illuminate collective processes of knowledge creation. An ode to subjectivity by the means of objectivity. Art and science in unity. An abstract canon of forms is the typographic material used to condense the observations in map-like drawings. By evoking the visual structure of formats that embody the knowledge frontier and produce credibility such as atlases and maps, he questions the prerogative of interpretation that is embedded in such.
The “Inner School of Open Studies” is a body of work that encompasses the creations of several years and a variety of different formats such as drawings, videos, books, and installations. The selection shown is a glimpse of Protey Temen’s abstract visual poetry.
DE
Es ist die grundlegende Ebene unseres Zusammenlebens, mit der sich Mixed-Media-Künstler Protey Temen in seiner Arbeit auseinandersetzt. Eine Ebene, die durch unsere Fähigkeit konstruiert wird, Wissen zu schaffen und anzuhäufen, wodurch die Wahrnehmung der uns umgebenden Welt strukturiert wird. Im Sediment der Symbole, die wir geschaffen haben, um diese Struktur zu manifestieren, sucht er die verstreuten Fragmente von Mechanismen und Abhängigkeiten, die den kollaborativen Akt charakterisieren, den wir Zivilisation nennen. Aus seiner Sicht bildet Wissen die Grundlage unserer Zivilisation, daher lautet die Leitfrage: Wie wird Wissen geschaffen und wie sind erkenntnisorientierte Systeme strukturiert? Die künstlerische Praxis von Protey Temen baut dafür auf eine Methode des simultanen Schaffens und Beobachtens – eine Methode, die unbewussten Verbindungen und spontanen Impulsen Raum gibt, da sie es dem Künstler erlaubt, die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Schöpfungsakt abzuziehen und die Rolle eines Beobachters einzunehmen, der Ausschau nach wiederkehrenden Formen und Themen hält. Schöpfer und Betrachter sind eins, in Gleichzeitigkeit gebunden. Durch die Besetzung dieser widersprüchlichen Position wird der subjektive Prozess der Sinngebung im Kontext einer abstrakten Symbolwelt sichtbar. Darüber hinaus nutzt Protey Temen eine wissenschaftliche Ästhetik mit Graphen, Rastern und Anmerkungen in dem Versuch, die subjektive Erfahrung als relevante Quelle für das Verständnis kollektiver Erkenntnisprozesse zu legitimieren. Eine Ode an die Subjektivität mit den Mitteln der Objektivität. Kunst und Wissenschaft in Einheit. Ein abstrakter Formenkanon ist das typographische Material, mit dem die Beobachtungen in kartenähnlichen Zeichnungen verdichtet werden. Indem er an die visuelle Struktur von Formaten erinnert, die die Wissensgrenze verkörpern und Glaubwürdigkeit erzeugen wie Atlanten und Karten, hinterfragt er das Vorrecht der Interpretation, das in ebendiesen Medien eingebettet ist.
Die „Inner School of Open Studies“ ist ein Werk, das die Kreationen mehrerer Jahre und eine Vielzahl unterschiedlicher Formate wie Zeichnungen, Videos, Bücher und Installationen umfasst. Die gezeigte Auswahl gibt einen Einblick in Protey Temens abstrakte visuelle Poesie.
#5 Protey Temen | Protey Temen | #4: Sayler/ Morris | Susannah Sayler and Edward Morris | #3: Max Dauven | Max Dauven | #2: Hiro Matsuoka | Hiro Matsuoka